Baukulturwerkstatt in Mainz 2017

Historische Schichten der Stadt

© Heimann + Schwantes für die Bundesstiftung Baukultur

Am 10. und 11. Mai hat die Bundesstiftung Baukultur die erste Baukulturwerkstatt zum aktuellen Arbeitsschwerpunkt "Erbe.Bestand.Zukunft" veranstaltet. In Mainz diskutierten Referenten und Teilnehmer, wie die Integration historisch gewachsener Stadtschichten in zukunftsfähige Stadt- und Freiraumgestaltung gelingen kann. Als eine der ältesten deutschen Städte bot Mainz als Veranstaltungsort selbst zahlreiche Beispiele kontrovers diskutierter Bauten aus verschiedenen Epochen – etwa das Rathaus des dänischen Architekten Arne Jacobsen, wohin die Bundesstiftung Baukultur geladen hatte.

Referenten aus ganz Deutschland stellten in Impulsvorträgen verschiedene Projekte vor – von der Umnutzung alter Kasernenflächen in Mannheim (Achim Judt, MWS Projektentwicklungsgesellschaft mbH, Mannheim) und dem Neubau des Gründerviertels in Lübeck (Iris Dilba, Stadt Lübeck) bis hin zu aktuellen Methoden der Bauforschung (Prof. Dr. Corinna Rohn, Hochschule RheinMain). Wie die Stadt Weimar ihr historisches Erbe als Kapital für den Tourismus nutzt, erläuterte Ulrike Köppel, Weimar GmbH. Prof. Petra Kahlfeldt skizzierte den Spannungsbogen „Konservieren versus Rekonstruieren“, der sich in der täglichen Planungsarbeit von Entwerfen und Konstruieren im Bestand ergibt. Thomas Metz, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, erläuterte die Bedeutung archäologischer Schichten für die Stadtplanung mit dem Prinzip des Palimpsests – die Stadt als Manuskript, das immer wieder überschrieben wird und dessen Schichten als kulturelles Gedächtnis fungieren. Wie diese Schichten in der Dresdner Neustadt aufeinanderprallen, legte Prof. Thomas Will, TU Dresden, in seinem Impulsreferat dar. Dr. Christoph Rauhut, Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK), zeigte auf, welche neuen Möglichkeiten der Denkmalschutz durch den digitalen Wandel erfährt. 

„Die Baukulturwerkstatt hat gezeigt, dass eine hohe Fachkompetenz beim Erkennen, Analysieren und Bewerten historischer Schichten nötig ist“, sagte Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. Es sei erforderlich, dieses Wissen noch stärker in die Projektentwicklung und Planung einzubinden – „und zwar schon in der Phase Null, also von Beginn an“. Historische Schichten können laut Nagel durchaus „inspirieren statt limitieren“ und einen neuen Blick auf das zu gestaltende Projekt ermöglichen. Insgesamt lasse sich einmal mehr festhalten: „Es geht nicht ohne eine kultivierte Debattenkultur.“

Mit der Baukulturwerkstatt in Mainz hat die Bundesstiftung Baukultur den Themenrahmen zum Baukulturbericht 2018/19 eingeleitet. Ergebnisse aus dieser sowie folgenden Baukulturwerkstätten fließen in den Statusbericht zur Baukultur in Deutschland ein, den die Stiftung alle zwei Jahre verfasst. 

Presseinformationen finden Sie hier.

Programm

Mittwoch, 10. Mai 2017

14 Uhr Stadtspaziergänge
Stadtspaziergang: Schichten sehen
Stadtspaziergang: Reparatur

Startpunkt: Rathaus Mainz, Jockel-Fuchs-Platz 1, 55116 Mainz

18 Uhr Vorabendempfang im Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz im Brückenturm
Mainz, Rheinstraße 55, 55116 Mainz

Auftakt
Doris Ahnen, Finanz- und Bauministerin Rheinland-Pfalz
Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin Bundesarchitektenkammer und stv. Stiftungsratsvorsitzende Bundesstiftung Baukultur
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur

Keynote
Historische Schichten der Stadt – Ein Blick auf Mainz und Trier
Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

Impuls
Mapping the future – Performative Kartographien einer Stadt
Dr. Annika Wehrle, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Malin Nagel, Dramaturgin Staatstheater Mainz

Buffet und Musik

 

Donnerstag, 11. Mai 2017

9 Uhr Eintreffen im Rathaus Mainz
Jockel-Fuchs-Platz 1, 55116 Mainz

9.30 Uhr Grußworte
Marianne Grosse, Beigeordnete Dezernat Bauen, Denkmalpflege und Kultur der Landeshauptstadt Mainz
Gerold Reker, Präsident Architektenkammer Rheinland-Pfalz

10 Uhr Einführung in das Schwerpunktthema: Erbe.Bestand.Zukunft
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur

10.15 Uhr Impulse

Barocke Planstadt und moderne Platte - Die Koexistenz der Schichten
Prof. Thomas Will, Architekt, Professur für Denkmalpflege und Entwerfen, Technische Universität Dresden

Erkennen und Erfassen – Aktuelle Methoden der Bauforschung
Prof. Dr. Corinna Rohn, Leiterin Studiengang Baukulturerbe Hochschule RheinMain

Das Prinzip des Palimpsest – Zur Bedeutung archäologischer Schichten für die Stadtplanung
Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

Konservieren versus Rekonstruieren
Prof. Petra Kahlfeldt, Architektin und Büroinhaberin Petra und Paul Kahlfeldt Architekten

11.30 Uhr Offene Werkstattrunden mit Impulsgebern

13 Uhr Mittagessen

13.45 Uhr Zwischenfazit

14 Uhr Impulse

Standortstrategien und das historische Kapital
Ulrike Köppel, Geschäftsführerin weimar GmbH – Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Kongress- und Tourismusservice

Konversion: Alte Flächen – Neue Nutzung
Achim Judt, Geschäftsführer der MWS Projektentwicklungsgesellschaft mbH

#Kulturerbe – Denkmalschutz in der digitalen Welt
Dr. Christoph Rauhut, Referent Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz

Das Gründungsviertel Lübeck – Von der Idee zur Realisierung 
Annette Bartels-Fließ, Projektleiterin Stadt Lübeck

 

15.15 Uhr Offene Werkstattrunden mit Impulsgebern

16.45 Uhr Fazit, Bericht aus den Werkstätten

17.15 Uhr Reflexion, Fazit und Dank
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur

17.30 Uhr Ausklang

Gesamtmoderation:
Hathumar Drost, complan Kommunalberatung

 

 

Kartenansicht

Dokumentation

Baukulturwerkstätten

Veranstalter

Bundesstiftung Baukultur

Termin

10.05.2017 – 11.05.2017

Ort

Rathaus Mainz
Jockel-Fuchs Platz 1
55116 Mainz
Deutschland

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