Umsetzung

Neue Umbaukultur

Umsetzung

Der Baukulturbericht 2022/23 bildet die aktuelle Lage der Baukultur in Deutschland ab und bearbeitet das Schwerpunktthema „Neue Umbaukultur“. Die Stiftung folgt dabei den Empfehlungen des Stiftungsrats und einem Beschluss des Bundestags (Bundestagsdrucksache 19/20770 und nicht öffentliche Ausschussdrucksache 19(24)305). Der Ausschuss für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen sprach sich 2021 dafür aus, dass die Stiftung verstärkt das Thema des Bestandserhalts und dessen qualitätsvolle und nachhaltige Optimierung aufnimmt und auch im Baukulturbericht Maßnahmen für den nachhaltigen Erhalt und Umbau des Bestands von Bauwerken, Infrastruktur und Stadtstrukturen erarbeitet. Der Baukulturbericht 2022/23 trifft damit auf eine aktive Erwartungshaltung von Politik und Verwaltung, die Potenziale einer neuen Umbaukultur darzustellen.

Prozess
Der Baukulturbericht wurde mithilfe vieler Expertinnen und Experten und sachbezogener Erfahrungen und Recherchen systematisch von einem Kompetenzteam der Bundesstiftung erstellt. Neben dem Stiftungsrat wurde die Bundesstiftung von ihrem Beirat, einem Expertenkreis unterschiedlicher Disziplinen, begleitet. Fachwissen wurde außerdem im Austausch mit einem eigens eingerichteten Begleitkreis, einer Reihe von Fachgesprächen und Interviews sowie im intensiven Austausch mit relevanten Verbänden und Vereinen der Baubranche gewonnen. Auf dieser Basis fanden diverse Veranstaltungsformate der Stiftung mit thematischem Bezug statt. Bei den zentralen Baukulturwerkstätten, an denen Bauschaffende der verschiedensten Disziplinen teilnahmen, wurden unterschiedliche Aspekte des Umbauens in den Fokus genommen: die Chancen der Quartiersentwicklung in bestehenden Strukturen bei „Umbaukultur – Regionen, Städte und Quartiere neu denken“ in Stuttgart (zum Nachbericht), die notwendigen Anpassungen von Rahmenbedingungen für den Umbau bei „Umbauen – Umdenken“ in Bielefeld (zum Nachbericht), das Gestaltungspotenzial des Bestands bei „Chancen einer neuen Umbaukultur“ in Dortmund (zum Nachbericht) und die Anpassung unserer Lebensräume an veränderte Ansprüche bei „Lebensräume umbauen“ in Schwäbisch Gmünd (zum Nachbericht).

Inhalt
Der Baukulturbericht gliedert sich in eine Darstellung der aktuellen Lage der Baukultur, eine Beschreibung der Ausgangslage für eine neue Umbaukultur und deren Anwendung in den drei Fokusthemen „Umbau von Stadt und Land“, „Gebäude und Infrastrukturen“ und „Umbauen – Umdenken“. Zur Bedarfslage und zur Rückkoppelung mit der Praxis wurden vier Umfragen durchgeführt: eine Bevölkerungsbefragung, eine Umfrage unter Städten und Gemeinden, eine Umfrage im Handwerk und eine Umfrage unter den planenden Berufen. Die grafische Aufbereitung der Ergebnisse von Umfragen und inhaltlichen Recherchen vereinfacht das Verständnis der teils komplexen Zusammenhänge, die die neue Umbaukultur bedingen. Als verbindendes und ergänzendes Element werden Projektbeispiele in Bild und Text vorgestellt. Die Bundesstiftung nimmt ihren Kommunikationsauftrag wahr, indem sie das gute Beispiel als Inspiration und Referenz nutzt. Mithilfe einer bundesweiten Recherche sind vierzehn Projektbeispiele ausgewählt worden, die in den Veranstaltungsformaten der Bundesstiftung behandelt wurden. Sie finden sich mit Bildern und erläuternden Texten sowie als Projektsteckbriefe mit Nennung aller Akteure im Baukulturbericht wieder. Sie sind Trittsteine, auf denen generelle Erkenntnisse und Empfehlungen konkret werden. Vom gesellschaftlichen Anliegen bis zur sprichwörtlichen Erdung in der Realität wird damit das komplexe Feld einer neuen Umbaukultur beschrieben, in dem Baukultur als Handlungsebene positiv wirksam wird.
Die erarbeiteten Erkenntnisse münden abschließend in Handlungsempfehlungen an Politik, Verwaltung, die planenden Berufe und die Bau- und Immobilienwirtschaft, aber auch an Initiativen und die interessierte Öffentlichkeit.

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