Wolfgang Pehnt – ein großer Kommunikator der Baukultur ist gestorben

Wolfgang Pehnt, Architekturhistoriker und langjähriger Leiter der Abteilung Kunst und Literatur des Deutschlandfunks, legte mit seinen bedeutenden Publikationen über das Planen und Bauen, wie z.B. dem Standardwerk „Architektur in Deutschland seit 1900“ die Basis für das heutige Verständnis von Baukultur. Er hat mit seinem vielfach ausgezeichneten Werk in Form von Büchern, Aufsätzen, Artikeln und Hörbeiträgen die Architekturgeschichtsschreibung entscheidend geprägt.

Sowohl als Lektor beim Verlag Gerd Hatje als auch als Rundfunkredakteur des Deutschlandfunks steuerte er in der jeweiligen Architekturdebatte den gesellschaftlichen Hintergrund und den Blick von außen bei. Postmoderner Architektur und Rekonstruktionen stand er eher skeptisch gegenüber. Sein Credo war die Schaffung lebenswerter urbaner Räume, die an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet ist, nicht an denen der Bau- und Immobilienwirtschaft. Der heute wieder gültige Slogan „Einfach bauen“ könnte auch von ihm stammen – beide Forderungen sind ganz im Sinne der Baukultur.

Wir sind sehr dankbar, dass sich Wolfang Pehnt nicht nur in seinen Veröffentlichungen, sondern auch persönlich in besonderem Maße bereits während der Gründungsphase für die Bundesstiftung Baukultur einsetzte und in den Jahren 2003, 2007 und 2010 Konventberufener war. Auch anschließend bereicherte er die baukulturelle Debatte als engagierter Teilnehmer unserer Veranstaltungen mit klugen Fragen und wichtigen Diskussionsbeiträgen.

Seine kritische Auseinandersetzung mit Architektur haben wir sehr geschätzt und werden Wolfgang Pehnt als herausragendem Fürsprecher und Unterstützer der Baukultur ein ehrendes Andenken bewahren.

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