Nachbericht zum Baukultursalon "Landesinitiativentreffen"

© Kristin Baumert

Um den Dialog zu Initiativen der Baukultur zu fördern, lud die Bundesstiftung Baukultur zusammen mit der Baukulturinitiative Brandenburg am 19. Oktober 2022 zum Baukultursalon „Landesinitiativentreffen“ in ihre Räumlichkeiten nach Potsdam ein. Die Bundesstiftung Baukultur setzt sich bundesweit für die Gründung und Verankerung von Baukulturinitiativen ein, denn eine qualitätsvolle und nachhaltige Baukultur braucht starke Akteurinnen und Akteure vor Ort. Die Landesinitiativen spielen dabei eine bedeutende Rolle, da sie die Aktivitäten der lokalen Initiativen bündeln, unterstützen und auf der Landesebene vertreten. Anlass für die Veranstaltung war der Umzug der Geschäftsstelle der Baukulturinitiative Brandenburg aus der Bundesstiftung Baukultur in die Brandenburgische Architektenkammer und die Brandenburgische Ingenieurkammer.

Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Dr. Isabel Klocke, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur, und Stefanie Rasche, Koordinatorin der Baukulturinitiative Brandenburg bei der Bundesstiftung Baukultur. Die Diskussion blieb zunächst in Brandenburg und wurde durch ein Gespräch zwischen Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, und den drei Kooperationspartnern der Baukulturinitiative Brandenburg, vertreten durch Andreas Rieger, Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer, Matthias Krebs, Präsident der Brandenburgischen Ingenieurkammer, und Frank Segebade, Referatsleiter Stadtentwicklung im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, eingeleitet. Gemeinsam warfen sie einen Blick zurück auf die Rolle der Bundesstiftung Baukultur bei der Entstehung und weiteren Entwicklung der Landesinitiative in ihrem Sitzland Brandenburg. Sie konnte als „Geburtshelferin“ den Aufbau der Baukulturinitiative Brandenburg mehr als drei Jahre lang begleiten – seit 2019 war deshalb auch die Geschäftsstelle der Baukulturinitiative Brandenburg bei der Bundesstiftung angesiedelt. Ein Anliegen der Bundesstiftung Baukultur ist es, Fachkenntnisse und Lehren hieraus an andere Initiativen weiterzugegeben.

Die Kooperationspartner der Landesinitiative in Brandenburg berichteten von ihren Vorhaben im nächsten Jahr, das in Brandenburg als Jahr der Baukultur ausgerufen wird. Die Baukulturinitiative Brandenburg beteiligt sich vor allem mit zwei Großveranstaltung: dem 1. Landeskonvent Baukultur Brandenburg am 21. März 2023 und dem Tag der Baukultur am 23. und 24. September 2023. In der Gesprächsrunde wurden außerdem die drängenden Themen der Baukultur in Brandenburg behandelt, die im Baukulturjahr u.a. inhaltlich im Vordergrund stehen werden: Die Auswirkungen des Klimawandels in der trockensten Region Deutschlands, die damit verbundenen gleichberechtigte Bedeutung aber auch Verantwortung von Architektur und Ingenieurwesen, die Aktivierung und Unterstützungen der Kommunen in ihrer Baukulturarbeit vor Ort sowie die langfristige Überführung der Baukulturinitiative Brandenburg in eine Rechtsform. Dr. Achim Krekeler stellte in diesem Zusammenhang den Förderverein Baukultur Brandenburg vor, der die Baukulturinitiative Brandenburg unterstützt.

Mit Peter Köddermann wechselte die Diskussion von Brandenburg nach Nordrhein-Westfalen. Der Geschäftsführer für das Programm von Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V. stellte die institutionelle Genese, finanzielle Struktur und Aktivitäten des Vereins vor. Die fest etablierte Institution in dem westlichen Bundesland fördert neben den eigenen Aktivitäten finanziell, organisatorisch und ideell kleinere Baukulturinitiativen im Bundesland. 2023 liegt der Fokus ihrer Arbeit auf den Themen Planungsqualität, „Phase 0“ der Stadtgestaltung, Umbau- und Programmkultur, Kreisläufe des Bauens sowie baukulturelle Bildung und Vermittlung in Schule und Ausbildung.

Vom Aufbau des vergleichsweisen jungen Vereins „Initiative Baukultur Mecklenburg-Vorpommern e.V.“ und seinen Vorhaben berichtete Christoph Meyn, Vorstandsvorsitzender des Vereins und Präsidenten der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern, die die Gründung des Vereins in diesem Jahr eingeleitet hatte. Nach einer schwierigen Vorlaufphase erfreut sich der Verein nun einer breiten Repräsentanz verschiedener Institutionen und einer wachsenden Unterstützung, auch von politischer Seite.

Während des Gesprächs und der Vorträge hatten auch die anderen Landesinitiativen die Möglichkeit zu Wort zu kommen und rundeten die Berichte aus Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern mit eigenen Erfahrungen ab. Viele Vertreterinnen und Vertreter der Landesinitiativen äußerten den Wunsch einer Verstetigung und Regelmäßigkeit dieses informativen, konstruktiven und kollegialen Austauschs.

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