Baukultur macht klug! - Kommentar zum Internationalen Tag der Bildung

(c) Daniel Müller_BerlinischeGalerie

Heute, am 24. Januar 2024, ist der Internationale Tag der Bildung. Welche Rolle Baukultur beim Thema Bildung spielt, dazu hat sich Reiner Nagel, Vorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, in einem Kommentar geäußert:

Handwerk macht klug. In der Neurowissenschaft ist seit den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts erforscht, dass ein Drittel der für Motorik zuständigen Areale der Großhirnrinde die Hände und Finger steuert. „Bei jedem guten Handwerker stehen praktisches Handeln und Denken in einem ständigen Dialog. Durch diesen Dialog entwickeln sich dauerhafte Gewohnheiten, und diese Gewohnheiten führen zu einem ständigen Wechsel zwischen dem Lösen und dem Finden von Problemen“, schreibt Richard Sennett.

Die aktuelle Pisa-Studie zeigt, wir brauchen eine Bildungswende, die Schule fit für die Zukunft macht und grundlegend reformiert. Für die Bauwende und die Transformationsprozesse unserer Städte brauchen wir Problemlöser – Menschen, die schnell und klug ins Handeln gehen. Umso wichtiger ist es, dass die Lehrpläne der Schulen wieder neu auf handwerkliches Lernen ausgerichtet werden. Werkbänke ergänzen Schulbänke, Schulen werden zu lebensnahen Werkstätten, in denen die Kinder ihre Talente finden und die Selbstwirksamkeit des eigenen Handelns erfahren. So kann baukulturelle Bildung eine entscheidende Handlungsebene sein, auch um dem bundesweiten Fachkräftemangel in Handwerk und den planenden Berufen zu begegnen.

Baukultur macht klug. Deswegen macht sich die Bundesstiftung Baukultur für einen nationalen Bildungsgipfel stark (https://neustart-bildung-jetzt.de). Wir brauchen wieder das Zusammenspiel von Kopf und Hand in den allgemeinbildenden Schulen, damit unsere Welt und die gebaute Umgebung eine schöne, eine gestaltete Welt ist. Hierfür steht der Konvent der Baukultur ein, dessen Mitglieder 2022 die Potsdamer Resolution der baukulturellen Bildung erarbeitet und beschlossen haben, die den Handlungsbedarf in der Bildung für eine bessere gebaute Umwelt formuliert. Denn: Räume prägen Menschen, Menschen prägen Räume.

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