Konvent der Baukultur 2016
3.–5. November in Potsdam
Vom 3. bis 5. November hat die Bundesstiftung Baukultur zum Konvent 2016 eingeladen. Aus diesem Anlass verwandelte sich das Erlebnisquartier Schiffbauergasse in Potsdam zu einer lebendigen Denkfabrik der Baukultur. Den Ausgangspunkt bildete das Basislager der Baukultur, das sich am 3. November der „Baukultur im Spannungsfeld gesellschaftlicher Herausforderungen“ widmete. Das Basislager sei „Versorgungs- und Regenerationsstation für beabsichtige Unternehmungen“, stellte Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, in seiner Begrüßungsrede die Motivation des Auftaktes heraus, mit dem sich die Konventsberufenen und Gäste mit einem inhaltlichen Fundament gesellschaftlich relevanter Themen für die insgesamt drei Konventstage rüsten konnten. 600 Teilnehmer folgten der öffentlichen Einladung zum Konvent 2016, auf dem gleichzeitig auch neue Gremienmitglieder in den Stiftungsrat und Beirat gewählt wurden.
Der öffentliche Konvent der Baukultur 2016 machte es sich zur Aufgabe, über den interdisziplinären Erfahrungsaustausch von Konventsberufenen und Gästen ein aktuelles Stimmungsbild zur Lage der gebauten Umwelt in Deutschland zu ermitteln, das zehnjährige Jubiläum der Stiftung zu feiern und den aktuellen Baukulturbericht 2016/17 „Stadt und Land“ der Öffentlichkeit vorzustellen.
„Zehn Jahre nach ihrer Gründung ist die Bundesstiftung Baukultur in Politik und Fachwelt aber auch in großen Teilen der Gesellschaft fest verankert und kann einen positiven Beitrag leisten“, bilanzierte Reiner Nagel. „Stadt und Land sind duale Handlungsfelder der Baukultur. Der Baukulturbericht 2016/17, den wir im Rahmen des Konvents erstmalig öffentlich vorgestellt und diskutiert haben, ist ist eine substanzielle Grundlage und braucht bundesweite Unterstützung“, so Reiner Nagel. Nach der lebendigen Diskussion im Konvent würden die Handlungsempfehlungen des Baukulturberichts 2016/17 nun weiter operationalisiert und das Netzwerk ausgebaut werden. Die Konventsmitglieder könnten dabei als „Botschafter“ wirken.
Konsens bestand auch bei der Festlegung des neuen Themenschwerpunkts der Bundesstiftung für den Baukulturberticht 2018/19: Erbe – Bestand – Zukunft.
Basislager der Baukultur und 10 Jahre Bundesstiftung Baukultur
Am Vormittag des 3. November begann der Konvent 2016 mit dem Basislager der Baukultur. Der Themenrahmen der sechs offenen Foren spannte sich vom Klimawandel und grenzüberschreitenden Kooperationen über Bauwirtschaft, Bildungslandschaft und Baukulturvermittlung bis hin zum ersten bundesweiten Treffen von Gestaltungsbeiräten. Im Rahmen des Konvents wurde auch das 1.000 Mitglied im Förderverein – das Sinziger Unternehmen Pirmin Jung, vertreten durch den Geschäftsführer Tobias Götz – geehrt. Inzwischen ist der Verein auf 1.050 Mitglieder angewachsen. Gleichzeitig ist die bundesweite Übersicht der Akteure und Preise – das Who is who der Baukultur 2016–2017–2018 druckfrisch zum Konvent erschienen.
Anschließend eröffneten die Kooperationspartner Christina Gräwe, Vorsitzende des architekturbild e.V., Reiner Nagel und Siegfried Dittler, Geschäftsführer des Kunstraums Potsdam, die Fotoausstellung „Perspektive.Land.Stadt“ im Kunstraum Potsdam. Insgesamt etwa 750 Besucher verzeichnete die Ausstellung während der vier Ausstellungstage.
Der Abend des 3. November stand ganz im Zeichen des 10-jährigen Bestehens der Stiftung. Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendrick ging in Ihrer Rede auf die erste Dekade der Bundesstiftung und ihr Wirken für die Baukultur ein:
„Heute ist die Bundesstiftung ein wichtiger Partner in allen baukulturellen Fragen. Sie wird in der Öffentlichkeit und in der Fachwelt als kompetenter Partner wahrgenommen.“
Im Anschluss der Reden von Dr. Barbara Hendricks, Reiner Nagel und Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Durth kamen Wegbegleiter des Gründerkreises in einem Filmportait zu Wort. Werner Sobek, Volkwin Marg, Walter Siebel oder Christiane Thalgott blickten im Gespräch zurück auf das 10-jährige Bestehen der Stiftung sowie ihre Gründungsgeschichte, nicht ohne auch engagiert Wünsche für die Zukunft auszusprechen.
Zum Abschluss des Baukultur-Festes wurde mit Livemusik der Band Trio Scho – Odessa Express – und der DJane Ipek gefeiert.
Wahl-Konvent und Vorstellung des Berichtes der Baukultur 2016/17 „Stadt und Land“
Am 4. November, dem Konventstag, stellte Reiner Nagel den Baukulturbericht erstmalig der Öffentlichkeit vor. Deutschland ist ein Land der Klein- und Mittelstädte und der ländlichen Räume. Doch welche Perspektiven haben diese Orte angesichts des derzeitigen Booms der Metropolen? Neben einem Blick auf die von Zuwanderung und Wohnungsmangel geprägten Ballungsräume, sucht der Baukulturbericht 2016/17 „Stadt und Land“ daher nach baukulturellen Leitbildern für die Räume abseits der Großstädte.
„Der Baukulturbericht ‚Stadt und Land’ ist eine gute Grundlage, um die Baukultur in den politischen Fokus zu rücken“, so Gunther Adler, Staatssekretär des Ministerium für Naturschutz, Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit, der diesen Konventstag feierlich eröffnete. „Der Bericht lenkt einen wichtigen Blick auf die Zuwanderung sowie die drei Schwerpunkte: Vitale Gemeinde, Infrastruktur und Prozessqualität.“
Nach der Vorstellung des Baukulturberichts diskutierten die Konventsbesucher an 12 Werkstatttischen die Handlungsempfehlungen des neuen Berichts „Stadt und Land“. Im Vorfeld hatten die Konventsberufenden in einer anonymen Wahl ihre Stimmen für die neuen Stiftungsrats- und Beiratsmitglieder der Bundesstiftung Baukultur abgegeben. Der Tag wurde anschließend durch den Kulturabend „Stadt der Zukunft: Land in Sicht“ in Kooperation mit dem Hans Otto Theater abgerundet.
Baukultur-Exkursionen in Berlin, Brandenburg und Potsdam
Am 5. November lud die Bundesstiftung Baukultur zu drei Exkursionen ein. Nach Tagen des Inputs und der Diskussion konnte Baukultur nun anhand guter Beispiele erfahren und besprochen werden. Die Baukultur-Tram führte in die Gartenstadt Drewitz und die Potsdamer Mitte, die Busexkursion ländliches Brandenburg besuchte Highlights der Baukultur im Berliner Umland und eine Architekturführung zu ausgewählten Wohnungsbauprojekten nahm das baukulturelle Berlin in den Fokus.
Impressionen des Konvents der Baukultur 2016 sowie den Film zum 10-jährigen Jubiläum der Bundesstiftung Baukultur finden Sie im Reiter Dokumentation.
Der Baukulturbericht 2016/17 sowie die Handlungsempfehlungen (ab Seite 134 ff.) sowie die englische Fassung stehen Ihnen hier als Download zur Verfügung.
Programm
Der Konvent der Baukultur 2016 beinhaltet ein "Basislager" zu Fragen der Baukultur im Spannungsfeld gesellschaftlicher Herausforderungen und einen festlichen Abendempfang am 3.11. sowie die Konventversammlung mit Wahlkonvent und Vorstellung des Baukulturberichts 2016/17 am 4.11. Abgerundet wird das Programm durch ein umfassendes Kulturangebot, vielfache Gelegenheiten für Begegnung und Austausch sowie inspirierende Exkursionen.
Donnerstag, 3. November 2016
Freitag, 4. November 2016
Samstag, 5. November 2016
Donnerstag, 3. November
Basislager und Baukultur-Fest
9 Uhr
Eintreffen im Baukultur-Foyer Arena
10 Uhr
Auftakt Basislager der Baukultur: Baukultur im Spannungsfeld gesellschaftlicher Herausforderungen
Begrüßungen
Reiner Nagel
Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur
Kathrin Möller
Vertreterin des Beirats der Bundesstiftung Baukultur
Vorstellung der Themen durch Vertreter aus den Foren
11 Uhr
Basislager der Baukultur: Baukultur im Spannungsfeld gesellschaftlicher Herausforderungen
Offene Foren – Runde 1
Forum 1: Baukultur und Klimawandel Reithalle
Ganzheitliche Ansätze für technologische Erneuerungen
Forum 3: Baukultur und Teilhabe Schinkelhalle
Gutes Bauen vermitteln und Akteure vernetzen
Forum 4: Baukultur im Prozess Arena
Bundesweites Treffen der Gestaltungsbeiräte
Forum 5: Baukultur und Bauwirtschaft T-Werk
Holzbau als Potential für Neues Wohnen
Forum 6: Baukultur in der Bildungslandschaft Fabrik
Das Studium als Baustelle
12.30 Uhr
Mittagspause
14 Uhr
Offene Foren – Runde 2
Fortsetzung der Foren 1,3,4,5 und 6
Forum 2: Baukultur europaweit museum FLUXUS+
Gemeinsame Entwicklungen von Grenzregionen
15.30 Uhr
Kaffeepause
16 Uhr
Offene Foren – Runde 3
Fortsetzung der Foren 3 und 6
17.15 Uhr Pause
Übergang zum Abendprogramm
18 Uhr
Eröffnung der Fotoausstellung “Perspektive.Land.Stadt“ Kunstraum
durch Christina Gräwe, Vorsitzende des architekturbild e.v., Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur und Siegfried Dittler, Geschäftsführer des Kunstraums Potsdam. Musikalische Umrahmung: Les Benoîts
Baukultur-Fest
19 Uhr
Abendempfang: Baukultur-Fest Schinkelhalle
Gesamtmoderation: Sascha Hingst, rbb
Musikalische Umrahmung: Trio Scho – Odessa Express
Eröffnungsrede zum 10-jährigen Bestehen der Bundesstiftung Baukultur
Dr. Barbara Hendricks
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Begrüßung
Reiner Nagel
Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur
Festrede
“Baukultur als Lernprozess – Rückblick auf die Gründungsgeschichte der Bundesstiftung Baukultur“
Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Durth
Professor für Geschichte und Theorie der Architektur an der Technischen Universität Darmstadt
Filmischer Beitrag zum 10-jährigen Jubiläum
Fest mit Speisen und Getränken
Musik: Trio Scho – Odessa Express, DJ Ipek Ipekçloğlu
23 Uhr
Ende der Abendveranstaltung
Freitag, 4. November
Konventstag
Gesamtmoderation: Sascha Hingst, rbb
9 Uhr
Eintreffen im Baukultur-Foyer Arena
10 Uhr
Beginn der Veranstaltung Schinkelhalle
Grußwort
Jann Jakobs
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam
10.15 Uhr
Eröffnung des Konvents
Gunther Adler
Stiftungsratsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur
10.30 Uhr
“10 Jahre nach der Gründung – Themen und Aufgaben der Bundesstiftung Baukultur“
Gespräch mit Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender, Gunther Adler, Stiftungsratsvorsitzender und Barbara Ettinger-Brinckmann, Vertreterin des Beirats
11 Uhr
Gremienwahl: Nennung der Kandidaten und Wahlvorgang
11.45 Uhr
Kaffeepause
Besuch Baukultur-Foyer
12.15 Uhr
Der Baukulturbericht 2016/17 “Stadt und Land“
Reiner Nagel
Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur
12.45 Uhr
Kommentare und Diskussion im Plenum
13.15 Uhr
Mittagspause
Austausch und Meinungsbildung der Konventsmitglieder
Besuch der Ausstellungen
14.30 Uhr
Werkstätten: Diskussion der Handlungsempfehlungen
Zwölf Werkstatttische zu den Themenschwerpunkten des Baukulturberichts 2016/17 „Stadt und Land“
16.15 Uhr
Kaffeepause
16.45 Plenum, Schlaglichter auf die Werkstätten
17 Uhr
Impulsvortrag
„Kultur der Stadt“
Prof. Dr. Walter Siebel
Universitätsprofessor für Soziologie mit Schwerpunkt Stadt- und Regionalforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
17.30 Uhr
Wahlergebnis und Fazit, Dank und Ausblick
18 Uhr
Empfang Kunstraum
19.30–22 Uhr
Kulturabend “Stadt der Zukunft: Land in Sicht“ in Kooperation mit dem Hans Otto Theater Reithalle
Begleitend am 3. und 4. November:
Baukultur-Foyer mit Ständen und Ausstellungen
Samstag, 5. November
Exkursionen
9 Uhr
Exkursionsangebote Start und Ende in der Schiffbauergasse, Potsdam Kunstraum
9–16 Uhr
Baukultur-Tram zur Gartenstadt Drewitz und Potsdamer Mitte mit Carsten Hagenau, PROJEKTKOMMUNIKATION Hagenau GmbH und Dr. Jörn Köppler, TICKET B – Architektur erleben
9–18 Uhr
Busexkursion ländliches Brandenburg mit Hans-Joachim Stricker, Land Brandenburg
9–18 Uhr
Architekturführung durch Berlin mit Thomas Krüger, TICKET B – Architektur erleben
Weitere Informationen zum Exkursionsangebot finden Sie hier.