Pressemitteilung: Neue Umbaukultur schafft mit dem Bestand eine bessere Zukunft

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Erstmals beteiligt sich die Bundesstiftung Baukultur mit einem eigenen Messestand an der denkmal, der europäischen Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung. Ein Schwerpunkt des Messeauftritts ist der Baukulturbericht 2022/23 der sich dem Thema „Neue Umbaukultur“ widmet und aktiv zum Umdenken auffordert. Angesichts der sich verschärfenden Klimalage kann mit dem Umbau von Bauwerken ein wesentlicher Beitrag gegen den Klimawandel geleistet werden. Zugleich eröffnen eine neue Umbaukultur und die Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen die Möglichkeit, eine neue, zeitgemäße Gestaltungssprache zu entwickeln, die im besten Fall bereits künftige Umbauten antizipiert.

Die denkmal findet vom 24. bis 26. November 2022 in Leipzig statt. Die Bundesstiftung Baukultur ist in Halle 2, an Stand H09 anzutreffen. Unsere Veranstaltungsreihe am Messefreitag, den 25. November, vertieft verschiedene Aspekte der neuen Umbaukultur und bietet weitere Möglichkeit für Austausch und Gespräch.

„Die Denkmalpflege ist wichtiger Impulsgeber und Vorreiter für eine neue Umbaukultur, vor allem was den regulatorischen Rahmen aber auch die Prozessqualität angeht“, sagt Reiner Nagel „In dem aktuellen Baukulturbericht haben wir sechs Hürden identifiziert, die wir für das erfolgreiche Umbauen abbauen müssen. Dazu zählt der Brand- und Schallschutz. In der Denkmalpflege gibt es bereits erprobte und etablierte Vorgehensweisen, die sich gut auch auf den Umbau von Bestandsbauten übertragen lassen.“

Goldene Energie von Bestandsbauten

Eine neue Umbaukultur ist die Entscheidung für ein „sowohl als auch“: Dem Klimawandel zu begegnen und in der Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen eine neue, zeitgemäße Gestaltungssprache zu entwickeln. Es fällt jedoch noch immer zu oft und zu schnell die Entscheidung für den Abriss eines alten Gebäudes, manchmal sogar nur aufgrund von Geschmacksfragen. Wir sehen uns in der Situation, dass wir das gebaute Erbe der Eltern auch vor den Kindern schützen müssen. Denn häufig schätzen die Enkel es dann wieder wert. Die brutalistischen Betonbauten der 60iger, 70iger und 80iger Jahre zum Beispiel werden heute wieder als interessant und schön empfunden, vor zehn Jahren hätte man sie gern abgerissen. Das spiegeln auch die Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage der Bundesstiftung durch das  Meinungsforschungsinstitut forsa wieder. Demnach haben mehr als die Hälfte der Befragten schon einmal den Abriss eines Gebäudes bedauert.

Es geht darum, Werte zu erhalten, von denen man möglicherweise erst später sieht, dass sie erhaltenswert waren. Mit dem Bestand gelingt es häufiger und meist besser als mit Ersatzneubauten, schöne, akzeptable und atmosphärisch starke Architektur zu erzeugen. Ein bestandsbezogener Umbau stärkt das Orts- oder Stadtbild und vermeidet zusätzliche Emissionen von Ersatzneubauten. Auf dem Weg zu einer neuen Umbaukultur geben wir deshalb der sogenannten grauen Energie, den in Bauwerken gebundenen Emissionen, eine neue Chance und erkennen sie als ideell und materiell wirksame "Goldene Energie" für unserer Gesellschaft.

 

Über den Baukulturbericht
Im Turnus von zwei Jahren erscheint der Baukulturbericht der Bundesstiftung Baukultur. Der Bericht bildet umfassend den aktuellen Status zum Planen und Bauen in Deutschland ab und dient als wichtiges politisches Instrument. Das Konzept und die inhaltliche Ausrichtung wird von dem Kompetenzteam der Bundesstiftung für Baukultur verantwortet.

Der Baukulturbericht enthält Positionen der Bundesstiftung, Projektbeispiele aus den Baukulturwerkstätten und Argumente aus Gesprächen mit Experten und Expertinnen aus unterschiedlichen Disziplinen. Hinzu kommen jeweils die Ergebnisse einer Kommunalbefragung zur Planungspraxis und einer Bevölkerungsumfrage zur allgemeinen Wahrnehmung von Baukultur. Darüber hinaus beauftragte die Bundesstiftung für den Baukulturbericht 2022/23 das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie mit einer konzeptionellen Recherche zum klimaverträglichen Umgang mit dem Bestand. Die Erkenntnisse und Ergebnisse münden in konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik und alle am Planen und Bauen beteiligten Akteure.

Digitale Pressemappe
Eine Zusammenfassung der Inhalte aus der Pressekonferenz am 07. November und den Baukulturbericht zum Download erhalten Sie über den folgenden Link: https://www.bundesstiftung-baukultur.de/private-veranstaltungen/detail/vorstellung-baukulturbericht-2022-23-neue-umbaukultur

Über die Bundesstiftung Baukultur
Die Bundesstiftung Baukultur ist eine unabhängige Einrichtung, die für hochwertiges Planen und Bauen eintritt. Sie verfolgt damit das Ziel, die gebaute Umwelt als wesentlichen Faktor für Lebensqualität zu einem gemeinschaftlichen Anliegen zu machen. Durch Veranstaltungen, Publikationen und Kooperationen fördert die Stiftung den öffentlichen Diskurs über Baukultur und vernetzt Akteure miteinander. Alle zwei Jahre legt die Bundesstiftung Baukultur dem Bundeskabinett und dem Bundesparlament einen Bericht zur Lage der Baukultur in Deutschland vor.

Ihre Pressekontakte
Bundesstiftung Baukultur
Teresa Deckert, Dr. Claudia Rudisch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Schiffbauergasse 3, 14467 Potsdam

Telefon: 0331-201259-29 / 0331-201259-14
E-Mail: presse[at]bundesstiftung-baukultur[dot]de
www.bundesstiftung-baukultur.de

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