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Nachbericht zum Handelsdialog Baukultur Aarhus (DK): Die Rolle der Baukultur für Stadtentwicklung und Einzelhandel

Ende August lud die Bundesstiftung Baukultur zusammen mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) und dem Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV) zu einer Delegationsreise nach Aarhus in Dänemark ein.

Unter dem Schwerpunkt „Die Rolle der Baukultur für Stadtentwicklung und Einzelhandel“ empfing die Stadt Aarhus am 22. August die Delegation im Rathaus durch die Stadtarchitektin Anne Mette Boye und den Bürgermeister Jacob Bundsgaard. Nach einem Einblick in die Stadtentwicklung von Aarhus und den Rahmenbedingungen der Einzelhandelsentwicklung in Dänemark durch Sven Petersen vom Danish Chamber of Commerce, folgte eine Podiumsdiskussion. An der Diskussionsrunde, die von Reiner Nagel, dem Vorstandsvorsitzenden der Bundesstiftung Baukultur moderiert wurde, nahmen teil:

  • Anne Mette Boye, Stadtarchitektin, Stadt Aarhus
  • Sven Petersen, Dansk Erhverv, Danish Chamber of Commerce
  • Stefan Genth, Handelsverband Deutschland
  • Michael Groschek, Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung
  • Jacob Bundsgaard, Bürgermeister Stadt Aarhus

Die aktive Diskussion zwischen den Podiumsteilnehmern und dem Publikum zeigten vor allem die unterschiedlichen Herangehensweisen in der Stadt- und Standortentwicklung zwischen Deutschland und Dänemark auf. Thema waren ebenfalls die jeweiligen Entwicklungen des Einzelhandels und E-Commerce. Nach einer Führung durch das Rathauses durch Heiko Weissbach von C.F. Møller Architects begann der Rundgang durch die Innenstadt von Aarhus. Von der belebten Fußgängerzone ging es direkt zur Salling Group, die besonders seit der Corona-Pandemie verstärkt in die Aktivierung ihrer Dachflächen investiert haben. Nach dem Mittagsimbiss auf der öffentlichen Dachterrasse führte Heiko Weissbach die Teilnehmer durch die Hafenfront von Aarhus mit Zwischenstopps u.a. bei C.F. Møller Architects, dem Urban Media Space Dokk 1 oder dem Wohngebiet Isbjerget. Die Führung verdeutlichte den Anspruch der Stadt Aarhus, ihre öffentlichen Gebäude zugänglich, qualitätsvoll und funktional für die gesamte Stadtgesellschaft zu planen und umzusetzen. Zum Abschluss zeigte Werner Frosch von Henning Larsen Architekten mit seiner Keynote planerische und strukturelle Unterschiede im deutschen und dänischen Bau- und Planungswesen auf.       

Am Dienstag, den 23. August folgte eine Exkursion unter dem Thema „Städtische Dichte und kulturelle Identität – Bildung und Kultur als Motoren der Innenstadtbelebung“. Nach einer Begrüßung und kurzen Ausblick auf den bevorstehenden Tag durch Reiner Nagel, führte Heiko Weissbach die Delegation durch das Bahnhofsquartier, das Einkaufszentrum Bruun´s Galleri und die Frederiksbjerg Schule. Die Projekte zeigten auf, wie sich der öffentliche Raum innerhalb der Innenstadt verändert, wenn Teilhabe, Raum und gestalterische Qualitäten miteinander agieren und sich nicht in ihren Funktionen abgrenzen. Dafür bedarf es nicht nur eine offene Gestaltung der Gebäude in den städtischen Raum hinein, sondern auch neue Konzepte für Bildung und Gemeinwesen. Höhepunkt der Exkursion war die Besichtigung des ARoS Aarhus Kunstmuseums, welches mit seiner Dachinstallation des Künstlers Olafur Eliasson zu einem bunten Leuchtturm der kulturellen Landschaft von Aarhus geworden ist. Inspiriert durch die internationale Ausstellung in einem der größten nordeuropäischen Kunstmuseen ging die diesjährige Handelsdialog Baukultur Delegationsreise zu Ende.   

Vielen Dank an den HDE, den DV, Location:S, Heiko Weissbach und allen Teilnehmenden für die zwei erkenntnisreichen und spannenden Tage im dänischen Aarhus!

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