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Chronist der Baukultur: Fontane in Brandenburg

Fontane war als wachsamer Chronist auch ein exzellenter Vermittler von Baukultur. Das war die Kernthese des Baukultursalons „Skizzen und Reisen zur Baukultur“ am 2. Dezember, als die Bundesstiftung zur Führung durch die Ausstellung „Bilder und Geschichten“ und anschließend ins Filmmuseum Potsdam einlud.

Fontane-Expertinnen Dr. Christiane Barz und Prof. Dr. Heike Gfrereis zeigten, wie aufmerksam der Chronist mit dem Skizzieren und Schreiben seine Umgebung wahrnahm und dabei immer auch räumlich dachte. Die effektive Technik des Skizzierens als zeitloses Mittel einer echten Annäherung an Landschaften und Bauten wurde von Marc Jordi in einem eindrucksvollen Vortrag aufgezeigt. „Brandenburg mit Berlin in seiner Mitte, war, ist und wird durch seine Bahnverbindungen in Bewegung und in Wandel gehalten“, so Dr. Celina Kress.

Das Publikum erfuhr, dass Fontane sich der Landschaft auch auf höchst genüssliche Art und Weise näherte. Sina Schwarz und Theresa Wißmann berichteten, wie sie mit Ihrem Wander-Projekt versuchten, dem Bundesland auf ähnliche Weise näher zu kommen: querfeldein und mit regionalen Köstlichkeiten am Ende jeder Sttion. Mit einem fotografischen Blick für's Detail schrieben und bloggten sie über ihre Eindrücke. Fontane wäre über das Medium der Fotografie begeistert gewesen, meinten beide Panelists. Die Fotos von Erik-Jan Ouwerkerk zeigten liebevoll ein rohes, fast unberührtes Brandenburg. Reiner Nagel resümierte, Fontane wäre von Social Media sicher begeistert gewesen und hätte seine Eindrücke der Baukultur wohl auch im Internet veröffentlicht. 

Den 11. Baukultursalon veranstaltete die Bundesstiftung Baukultur erstmalig gemeinsam mit der Baukulturinitiative Brandenburg in Kooperation mit Kulturland Brandenburg, anlässlich des 200. Geburtstags von Theodor Fontane (geb. 1819 in Neuruppin; † 1898 in Berlin).

Text: Petra Kind, Baukulturinitiative Brandenburg

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