Unter dem Motto „Neue Umbaukultur“ beteiligte sich die Bundesstiftung Baukultur 2022 erstmals mit einem eigenen Messestand an der denkmal, der europäischen Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung. Mit mehr als 12.800 Besuchern knüpfte die Messe an die Erfolge der Vorjahre an. Zu den Messebesuchern und Ausstellern zählten sowohl Expertinnen und Experten aus dem Handwerk, aus dem Bereich des Restaurierens, der Architektur und dem Planen bis hin zu Gebäudeeigentümern, Ehrenamtlern und Vertretern und Vertreterinnen öffentlicher Einrichtungen.
Einen Schwerpunkt des Messeauftritts der Bundesstiftung Baukultur bildete der Baukulturbericht 2022/23 der sich dem Thema „Neue Umbaukultur“ widmet und aktiv zum Umdenken auffordert. Angesichts der sich verschärfenden Klimalage kann mit dem Umbau von Bauwerken ein wesentlicher Beitrag gegen den Klimawandel geleistet werden. Zugleich eröffnet eine neue Umbaukultur und die Auseinandersetzung mit dem Bestand die Möglichkeit, eine neue, zeitgemäße Gestaltungssprache zu entwickeln, die im besten Fall bereits künftige Umbauten antizipiert.
Für die Bundesstiftung Baukultur waren die drei Tage in Leipzig ein toller Erfolg: Gerade die Vielfältigkeit der Besucherstruktur bot für die Bundesstiftung Baukultur eine hervorragende Plattform für den Austausch mit den unterschiedlichen Interessensgruppen. Die verschiedenen Vorträge am Stand der Bundesstiftung und im Rahmen des KULTURERBE-Forums waren sehr gut besucht, der Baukulturbericht 2022/23 sowie die weiteren Publikationen wurden vom Messepublikum stark nachgefragt.
Denkmalpflege und -kultur als wichtige Impulsgeber für eine neue Umbaukultur
Die Denkmalpflege ist wichtiger Impulsgeber und Vorreiter für eine neue Umbaukultur, im Hinblick auf eine mögliche neue Gestaltungsprache und auch was den regulatorischen Rahmen und die Prozessqualität angeht.
Wie Denkmalschutz, Denkmalkultur und Baukultur zusammenspielen diskutierten Christina Krafczyk, Leiterin des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege in Hannover, und Dr. Ulrike Wendland, Geschäftsführerin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, zusammen mit Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. Als Moderator führte Reiner Nagel durch das Gespräch. Um Synergien zwischen Denkmalkultur und Baukultur ging es auch in dem Vortrag von Reiner Nagel im Rahmen des KULTURERBE-Forums. Unter dem Titel „Rückenwind für Denkmale: alle Signale auf Umbau“ widmete er sich der neuen Umbaukultur.
Weitere Themen der Vortragsreihe am Messestand war die baukulturelle Bildung, für die sich Stephanie Reiterer, Vorstand AG Denkmalvermittlung DNK, und Katharina Stahlhoven, Projektleiterin Bildung Bundesstiftung Baukultur, gemeinsam stark machten. In ihrem Impulsvortag erläuterte Dr. Isabel Klocke, stellvertretende Vorstandsvorsitzende Bundesstiftung Baukultur, in welchem Maße der Steuergesetzgeber Denkmale fördert.
Umbau und Nutzung des Vorhandenen auch bei Gestaltung des Messestands
Während der denkmal bildete das Baukulturmobil die Kulisse für den Messestand, es wurde damit bewusst auf die Gestaltung und Produktion eines neuen Messestandes verzichtet. Zusammen mit den mobilen Möbeln und der Tischtennisplatte ließ sich der Pop-Up-Messestand auch in ein Vortragsforum verwandeln und umbauen und bot so vielfältige Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen.
Die drei Messetage der alle zwei Jahre stattfindenden denkmal verdeutlichten erneut die fachübergreifenden Bestrebungen hin zu einem Paradigmenwechsel im Bauwesen – auch die denkmal Stand unter dem Motto „Klima- und Energiewandel“. Das Bewusstsein für nachhaltige Baustoffe, ressourcenschonende Herstellungsprozesse und dem Lebenszyklus unserer gebauten Umwelt ist in der Denkmalpflege schon länger verankert als in anderen Fachbereichen. Auf dem Weg hin zu einer Umbaukultur und für ein klimagerechtes Bauen konnte die Bundesstiftung Baukultur auf der Messe denkmal tolle Synergien aufzeigen und neue entwickeln.