Baukultur als Schlüsselfaktor für die ländliche Entwicklung: Übergabe des Veltener Fünf-Punkte-Plans am 9.11.2021 in den Museen Velten

Von links nach rechts: Andreas Rieger (Vizepräsident Brandenburgische Architektenkammer), Dirk Hottelmann (Vorstandsmitglied Brandenburgische Ingenieurkammer und stellvertretender Vorstandsvorsitzender Förderverein Baukultur Brandenburg), Ines Hübner (Bürgermeisterin der Stadt Velten), Frank Segebade (Leiter Referat für Stadtentwicklung, Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg) und Reiner Nagel (Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur)  

Im baukulturell bedeutsamen Ofen- und Keramikmuseum in Velten überreichten am 9. November 2021 die Bundesstiftung Baukultur und die Baukulturinitiative Brandenburg, eine Kooperation des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, der Brandenburgischen Architektenkammer und der Brandenburgischen Ingenieurkammer, den Veltener Fünf-Punkte-Plan stellvertretend für die Brandenburger Bürgermeisterinnen und Bürgermeister an Ines Hübner, Bürgermeisterin der Stadt Velten.

Der Veltener Fünf-Punkte-Plan fasst in fünf Punkten Handlungsempfehlungen für Baukultur in ländlichen Räumen zusammen. Er zeigt, wie Baukultur auf der konkreten Handlungsebene ein Schlüsselfaktor für die ländliche Entwicklung sein kann. Der Plan geht zurück auf Erkenntnisse des Baukulturdialogs Brandenburg in Velten im Oktober 2020. Zu der Veranstaltung hatten die Bundesstiftung Baukultur in Kooperation mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Baukulturinitiative Brandenburg geladen.

Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, resümiert: „Die letzte Themenwoche der ARD ‚Stadt, Land, Wandel‘ zeigt nochmal auf, wieviel Potential kleine Städte und Orte als Lebensräume der Zukunft haben. Vorausgesetzt Bürgerinnen und Bürger, Politik und Fachleute gehen den Wandel aktiv an. Ein gutes Mittel ist es zum Beispiel, die eigene Ortsmitte baulich und infrastrukturell neu zu beleben. Der Veltener Fünf-Punkte-Plan kann für die Brandenburger Gemeinden hierbei handlungsleitend sein.“

Dass Baukultur auf einem Prozess des Austauschs beruht, betonte Frank Segebade, Leiter des Referats für Stadtentwicklung im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Baukultur ist auch Verfahrenskultur. Das verdeutlichen die letzten drei Punkte des Fünf-Punkte-Plans: Das Engagement der ‚Kümmerer‘ vor Ort, das Erzählen von Baukulturgeschichten und die klare Definition von Zielen. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg unterstützt diese Prozesse unter anderem im Rahmen der Baukulturinitiative Brandenburg und wird die Ergebnisse des Papiers in die brandenburgischen Kommunen und in die Zusammenarbeit der Ministerien tragen.“

Andreas Rieger, Vizepräsident der Brandenburgischen Architektenkammer, hob das Potential des Veltener Fünf-Punkte-Plans für ganz Brandenburg hervor: „Velten nimmt eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung des Fünf-Punkte-Plans ein. Erfolgreiche ländliche Stadt- und Dorfentwicklung muss von Anfang an von den Kommunen, der Bevölkerung und von Fachleuten begleitet werden. Als Architektenkammer hoffen wir, dass viele weitere Brandenburger Kommunen diesem Beispiel folgen werden und unsere Handlungsempfehlungen auf breite Resonanz stoßen.“

Der Veltener Fünf-Punkte-Plan entspricht dem strategischen Rahmen der Arbeit der Baukulturinitiative Brandenburg und des Fördervereins Baukultur Brandenburg. „Wir sehen im Veltener Fünf-Punkte-Plan eine Grundlage und eine Bestätigung unserer Aktivitäten und setzen uns dafür ein, die Umsetzung der Handlungsempfehlungen bei konkreten Beispielen vor Ort zu fördern und zu begleiten“, sagte Dirk Hottelmann, Vorstandsmitglied der Brandenburgischen Ingenieurkammer und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Fördervereins Baukultur Brandenburg.

Ines Hübner, Bürgermeisterin der Stadt Velten, nannte Beispiele für die Umsetzung der Handlungsempfehlungen in Velten: „Der Veltener Fünf-Punkte-Plan enthält wichtige Momente, die in prosperierenden Städten im Speckgürtel der Hauptstadt genauso gelingen müssen wie in den Dörfern der Uckermark, um lebenswerte Orte zu schaffen. Die Punkte des Plans müssen miteinander wirken. In Velten sind wir bereits viele der Aspekte angegangen: vom Bekenntnis zur Ortsmitte mit der Marktplatz-Umgestaltung über eine Umbaukultur am Beispiel des Ofen- und Keramikmuseums bis hin zum Aspekt, Baukulturgeschichten zu erzählen in Form des aktuell entstehenden Stadtrundganges. Ich möchte anderen Kommunen den Mut geben, das Potenzial ihrer vorhandenen Baukultur freizulegen. Es geht um das genaue Hinschauen, Neudenken und Weiterdenken. Der Veltener Fünf-Punkte-Plan ist dabei das Mittel, um auf einem Streifzug durch die eigene Stadt zu erkennen, wo man steht. Damit ist unglaublich viel gewonnen. Der Veltener Fünf-Punkte-Plan kann also der Startpunkt zu einer Stadtentwicklung sein, die eigene Ortsidentität erhält und zugleich schafft.“

Den Veltener Fünf-Punkte-Plan können Sie hier herunterladen.

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