Ausstellung

Die Röhre. Eine Architektur für denkbare Zeiten

© Museum der Dinge
links: Ansicht des Kontinuums, Zeichnung und Collage von Günther L. Eckert 1980; rechts: Ansichten des Kontinuums in der Landschaft, Zeichnung von Günther L. Eckert 1980

Anfang der 1980er Jahre entwickelte der Architekt und Werkbündler Günther L. Eckert eine architektonische Utopie: eine oberirdische, die Erdkugel umspannende riesige Röhre, die Lebensraum für die gesamte Menschheit bieten sollte. Mit einem technisch detailliert ausgearbeiteten Entwurf wollte Eckert nachweisen, dass die gesamte Menschheit in Wohlstand auf der Erde leben kann, ohne sie weiter auszubeuten und zu zerstören. Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge öffnet mit der Präsentation der „Röhre“ einen Raum, um über Architekturen der Zukunft nachzudenken. Hierzu wird Eckerts Konzept um historische wie aktuelle Utopien ergänzt. Diese erweiterbare Sammlung zeigt, dass die baulich-technischen Visionen zugleich politische und soziale Visionen sind. Im Unterschied zu vielen utopischen Konzepten plante Eckert kein (N)irgendwo oder (N)irgendwann. Vielmehr entwickelte er aus den der Technik innewohnenden Tendenzen einen in sich geschlossenen Regelkreis. Es kam ihm darauf an, dass die wie ein Raumschiff wirkende Konstruktion im Hier und Jetzt mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und Techniken gebaut werden könnte.

Angesichts der Klimakrise, der immer weiter fortschreitenden Zerstörung der Umwelt und der bewohnbaren Teile der Erde, sind nicht nur Städtebau und Architektur gefordert, zukunftsfähige Wohn- und Lebensräume zu entwerfen. Welcher Gestalt könnten diese sein? Besucher*innen sind eingeladen, ihre Ideen für ein Leben und Wohnen von Morgen einzubringen. Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge nimmt seine aktuelle Situation – die Kündigung der Museumsflächen durch einen anonymen Immobilienfonds – zum Anlass, sich in Präsentationen, Ausstellungen, Veranstaltungen und Vermittlungsformaten dem vom Museum bislang weniger stark beleuchteten Werkbund-Thema der Stadt zu widmen.

"Die Röhre. Eine Architektur für denkbare Zeiten" ist die letzte Präsentation in den Kreuzberger Museumsräumen: Am 5. November 2023 schließt das Museum nach 17 Jahren seine Türen in der Oranienstraße 25.

Termine

  • 14. September 2023, 19 Uhr – Ausstellungseröffnung
  • 12. Oktober 2023 um 19 Uhr – Kuratorenführung

Weitere Informationen finden Sie hier.

Ausstellung

Termin

15.09.2023, 12.00 Uhr – 05.11.2023, 19.00 Uhr

Ort

Werkbundarchiv – Museum der Dinge
Oranienstraße 25
10999 Berlin

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