Baukulturwerkstatt in Ulm 2019
Demokratie und Prozesskultur für öffentliche Räume

In unseren Städten wird es eng. Dichte schafft Nähe und Flächenkonkurrenzen. Insbesondere in Ballungszentren steigt damit der Stellenwert öffentlicher Räume für die Gesellschaft. Mit dem Einwohnerzuwachs gehen naturgemäß auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und eine intensivere Nutzung der öffentlichen Plätze, Grünanlagen und Straßen einher. Räume für die Allgemeinheit werden knapper. Gleichzeitig zeichnen sich eine Reihe gesellschaftlicher Umbrüche und Herausforderungen ab, die jeweils ganz eigene Fragen an die Nutzung und Gestaltung öffentlicher Räume stellen: Der demographische Wandel, der Wandel der Mobilität oder die notwendige Anpassung an ein sich veränderndes Klima wirken allesamt auf den öffentlichen Raum ein, werden in ihm verhandelt und sind nur dort zu bewältigen.
Die Baukulturwerkstatt „Demokratie und Prozesskultur für öffentliche Räume“ in Ulm ging der Frage nach, wie Prozesse für die gelingende Planung, den Betrieb und die Pflege öffentlicher Räume demokratisch ausgestaltet werden können. Wie lässt sich die Zusammenarbeit der beteiligten Fachämter bei der Planung öffentlicher Räume erfolgreich organisieren? Welche Rolle spielt eine vorausschauende kommunale Boden- und Liegenschaftspolitik für die Gewinnung und Qualifizierung öffentlicher Flächen? Wie lassen sich zivilgesellschaftliches Engagement für die Gestaltung und Pflege öffentlicher Räume aktivieren und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen? Welche Rolle können Unternehmen bei der Qualifizierung öffentlicher Räume spielen? Nach einem Auftakt mit Besichtigungen und Empfang am 4. Juli, bot der Werkstatttag am 5. Juli Impulsbeiträge zu konkreten Projekten und offene Diskussionsrunden an Werkstatttischen. Hier bestand die Möglichkeit zur Mitwirkung im Arbeitsprozess für alle Interessierten.
Die Baukulturwerkstätten sind das zentrale Veranstaltungsformat der Bundesstiftung. Die daraus resultierenden Ergebnisse fließen in den nächsten Baukulturbericht 2020/21 „Öffentliche Räume“ ein.
Programm
Donnerstag, 4. Juli 2019
15 Uhr Architekturführungen
Treffpunkt: Vor dem Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, 89073 Ulm – Eingang: Münsterplatz
Tour 1: Stadtentwicklung Ulm
Alexander Wetzig, Baubürgermeister a.D.
Tour 2: Kienlesbergbrücke Ulm
Bartlomiej Halaczek, Knight Architects
17.30 Uhr Eintreffen zum Auftakt
Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, 89073 Ulm – Saal, 1. OG
Moderation
Dr. Jörg Biesler, WDR
18 Uhr Begrüßung
Oberbürgermeister Gunter Czisch, Stadt Ulm
Ministerialdirektor Michael Kleiner, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur
18.45 Uhr Vorträge
Platz da! Vom Verkehrsraum zum Lebensraum
Tim von Winning, Bürgermeister für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt der Stadt Ulm
Wege und Beteiligungsformate zur Belebung innerstädtischer Unorte
Veronika Kienzle, Referentin der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Baden-Württemberg
Wie Luft und Wasser ... Vom Wert des Bodens für Stadtentwicklung und Baukultur
Stephan Reiß-Schmidt, Co-Vorsitzender des Ausschusses für Bodenpolitik der DASL
20 Uhr Empfang mit Buffet und Musik
Freitag, 5. Juli 2019
9 Uhr Shuttlebus zum Veranstaltungsort
Busparkplatz: Ecke Glöckler-/Neue Straße (fußläufig vom Hbf Ulm zu erreichen)
9.30 Uhr Eintreffen zum Werkstatttag
Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm, Am Hochsträß 10, 89081 Ulm
Straßenbahn-Haltestelle „Kuhberg Schulzentrum“, im Anschluss ca. zehn Minuten Fußweg (ausgeschildert)
Moderation
Dr. Jörg Biesler, WDR
10 Uhr Begrüßung
Alexander Wetzig, Stiftungsratsvorsitzender der HfG Ulm
10.10 Uhr Begrüßung und Einleitung
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur
10.30 Uhr Keynote
Prof. Dr. Gunter Henn, HENN
11.15 Uhr Werkstatttische
Vorstellung von Projektbeispielen und Konzepten
1 Boden – Management von öffentlichen Räumen
Ulrich Soldner, Liegenschaften und Wirtschaftsförderung Ulm
Prof. Dr. Gunter Henn, HENN
2 Demokratie – Teilhabe und Nutzung
Christoph Schmidt, Grün Berlin
Veronika Kienzle, Staatsministerium Baden-Württemberg
3 Prozesse – Kooperation und Zusammenarbeit
Wolfgang Betz, WES LandschaftsArchitektur
Prof. Dr. Jan Akkermann, KREBS+KIEFER Ingenieure
Bartlomiej Halaczek, Knight Architects
13 Uhr Mittagspause
14 Uhr Fortsetzung Werkstatttische
Diskussion zu "Boden", "Demokratie" und "Prozess"
15 Uhr Ergebnisse der Werkstatttische
15.45 Uhr Zusammenfassung und Ausblick
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur
16 Uhr Ende der Veranstaltung
Dokumentation






















Am 4. und 5. Juli haben in Ulm rund 100 Bauschaffende darüber diskutiert, unter welche Voraussetzungen gute öffentlich nutzbare Orte geschaffen werden können. Dabei ging es um gesellschaftliche Teilhabe, die Frage nach Bodenbesitz und kommunalem Handlungsspielraum und um gute Prozesse. Die Ergebnisse fließen in den Baukulturbericht 2020/21 „Öffentliche Räume“ ein, den die Bundesstiftung Baukultur aktuell erstellt.
Den ganzen Pressebericht zur Baukulturwerkstatt finden Sie hier und als PDF im Downloadbereich.
Die Zusammenfassung der Veranstaltung als Video gibt es hier. Interviews mit Referentinnen und Referenten der Baukulturwerkstatt in Ulm sehen Sie hier.