5. Baukultursalon

Schaltkästen

© Reiner Nagel

Neben funktionalen und technischen Aspekten nehmen Schaltkästen als gebaute Infrastruktur unmittelbaren Einfluss auf die Gestaltqualität im öffentlichen Raum. Trotz der Weiterentwicklung technischer Möglichkeiten sind sie als altbekannte Strukturen nach wie vor genutzt und sichtbar. Wofür dienen die Schaltkästen und in welche Zuständigkeit gehören sie? Werden für die Gestaltung dieser Infrastrukturen Regeln benötigt? Und welche Rolle tragen Schaltkästen für eine energie- und ressourcenschonende Stadtentwicklung?

Mit dem Baukultursalon „Schaltkästen - Stadttechnik als Gestaltungselement“ lädt die Bundesstiftung Baukultur Experten aus verschiedenen Disziplinen ein, um über die aktuelle stadträumliche Situation zu reflektieren und neue Perspektiven auf das Thema zu werfen. Neben der Vermittlung von technischem Grundlagenwissen werden auch alternative Gestaltungsentwürfe gezeigt. Zudem stellt Tobias Rehberger das Kunstprojekt "The Moon in Alabama" (Umbauung von Schaltkästen im Bahnhofsviertel von Münster) vor und nimmt an der Podiumsdiskussion teil.


Aufruf
Kennen Sie eigentlich den Schaltkasten an der nächsten Ecke? Schicken Sie uns ein Bild von Ihrem Schaltkasten – gewöhnlich oder ungewöhnlich – an schaltkasten@bundesstiftung-baukultur.de
Eine Sammlung der eingereichten Bilder ist zu sehen unter: www.bundesstiftung-baukultur.de/ihr-bild-vom-schaltkasten

Programm

Dienstag, 13. Dezember 2016, 19 Uhr

Schaltkästen: Ein Baukultursalon mit Diskussion

Moderation
Anne Schmedding, Bundesstiftung Baukultur

Einführung
Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur

Kurzvorträge à 10 Minuten
Tilo Schuster, Stadtwerke Potsdam GmbH
Steffen Leonhardt, Deutsche Telekom GmbH
Prof. Peter Eckart, HFG Offenbach
Tobias Rehberger, Künstler

Podiumsdiskussion, ca. 45 Minuten
Tobias Rehberger, Künstler
Tilo Schuster, Stadtwerke Potsdam GmbH
Steffen Leonhardt, Deutsche Telekom GmbH
Prof. Peter Eckart, HFG Offenbach
Nadine Kuhla von Bergmann, TU Berlin

Gesprächsleitung:
Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur

Im Anschluss
Imbiss und Getränke mit Musik von Trio Scho

Dokumentation

Impressionen

Eine Sammlung der eingereichten Schaltkastenbilder ist zu sehen unter: www.bundesstiftung-baukultur.de/ihr-bild-vom-schaltkasten

Schaltkästen – Stadttechnik als Gestaltungselement

Mit dem Baukultursalon zum Thema  „Schaltkästen - Stadttechnik als Gestaltungselement“ wurde am 13. Dezember 2016 in der fabrik Potsdam über die aktuelle räumliche Situation reflektiert und Perspektiven auf das Thema geworfen. Die Bundesstiftung Baukultur kam mit Experten aus unterschiedlichen Disziplinen sowie der interessierten Öffentlichkeit zu einem informativen und unterhaltsamen Abend zusammen. Nach einer thematischen Einführung und vier Kurzvorträgen wurde in einer Podiumsdiskussion der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Schaltkästen als gebaute Infrastrukturen auf die Gestaltqualität im öffentlichen Raum haben.

In einem Einführungsvortrag erläuterte der Vorstandsvorsitzende Reiner Nagel den Zusammenhang von Schaltkästen und Baukultur. Er zeigte die Bandbreite an Gestaltungsmaßnahmen, die die „grauen Kästen“ sichtbar bzw. unsichtbar machen lassen und ging dabei der Frage nach, warum so wenige positive Bespiele zu finden sind.

Wofür die Schaltkästen dienen und in welche Zuständigkeit Schaltkästen gehören, erläuterte Tilo Schuster (Stadtwerke Potsdam GmbH) im ersten Kurzvortrag. Schaltkästen können als städtische Infrastruktur u.a. mit dem Strom-, dem Glasfaser- oder Kabelnetz in Verbindung stehen. Darüber hängen sie beispielsweise mit der Weichensteuerung für öffentliche Verkehrsmittel, Lichtsignalanlagen, beleuchtete Werbeanzeigeflächen, Verkehrsüberwachung, Verkehrszählung, Straßenbeleuchtung, Parkscheinautomaten oder Fahrradstationen zusammen. Als lokaler Experte ging er detailliert auf konkrete Beispiele und deren Rechtssituation in Potsdam ein.

Steffen Leonhardt von der Telekom GmbH wies in seinem Vortrag auf die unterschiedlichen Planungsgrundlagen für Schaltkästen hin. Neben der Unterscheidung von öffentlichem Grund und Privatgrund sowie der generellen Zustimmungspflichtigkeit von Baumaßnahmen, sei es von Wichtigkeit, die Umsetzung in Abstimmung mit allen Beteiligten durchzuführen.

Studierende von der HFG Offenbach haben im Rahmen eines Semesterprojektes Gestaltungsalternativen für Schaltkästen entwickelt. Prof. Peter Eckart stellte einige der Entwürfe vor.

Der Künstler Tobias Rehberger berichtete über das Projekt "The Moon in Alabama". Die Umbauung von elf Schaltkästen zu spielerisch-bunten Sitzobjekten im Bahnhofsviertel von Münster stellt als künstlerische Intervention ein positives Gestaltungsbeispiel für den öffentlichen Raum dar.

Die in den Kurzvorträgen dargestellten Zugänge und Projekte wurden anschließend bei der Podiumsdiskussion vertieft und verknüpft. Einigkeit bestand darin, dass Schaltkästen auch in Zukunft im öffentlichen Raum sichtbar sein werden. Hervorgehoben wurde das Potential zur Verbesserung und Verschönerung der Stadt durch integrierte, kontextuell gestaltete und mitdenkende Lösungen.

In Diskussion:

Tobias Rehberger, Künstler
Tilo Schuster, Stadtwerke Potsdam GmbH
Steffen Leonhardt, Deutsche Telekom GmbH
Prof. Peter Eckart, HFG Offenbach
Nadine Kuhla von Bergmann, TU Berlin

Moderation: Anne Schmedding, Bundesstiftung Baukultur

Baukultursalons

Termin

13.12.2016, 20.00 Uhr

Ort

fabrik Potsdam
Schiffbauergasse 10
14467 Potsdam
Deutschland

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