Unterkünfte für Geflüchtete, Bremen

Temporäres Wohnen

Übergangswohneinrichtung Grohn © Architekten BDA Feldschnieders + Kister
Übergangswohneinrichtung Überseetor © Architekten BDA Feldschnieders + Kister
Übergangswohneinrichtung Hemelingen © Architekten BDA Feldschnieders + Kister
Übergangswohneinrichtung Überseetor © Architekten BDA Feldschnieders + Kister

Die Grundidee

Flüchtlingsunterkünfte dürfen keine „Legebatterien“ sein, in der keine Unterschiede gemacht werden können. Die Flüchtlinge sind so heterogen, dass eine Differenzierung der Unterbringung zwingend erforderlich ist. Das beginnt bei Geschlecht oder Alter und endet bei Gebräuchen und Glauben. Dieser gemischten Bewohnerstruktur wird mit einer archaischen Kubatur, die aus den meisten Herkunftsländern der Flüchtlinge bekannt ist, begegnet. Für den sozialen Zusammenhalt und die Vermeidung von Konflikten bringt die dezentrale Unterbringung in verschiedenen Baukörpern entscheidende Vorteile. Das Ergebnis einer solchen baulichen Anlage soll trotz aller persönlicher Not ein friedvolles Miteinander sein.

Architektonisches Konzept und Projektdaten – Privatsphäre und Gemeinschaft

Das erforderliche Raumprogramm wird mit einer Bebauung aus einer zweigeschossigen Containerstruktur umgesetzt. Zur Wahrung der Maßstäbe der Umgebung wird die Anlage in mehrere Einzelhäuser gegliedert, die um einen zentralen Hof mit der Erschließung gruppiert sind. Es entstehen introvertierte und schützende Atriumhäuser, die insbesondere im Nahen und Mittleren Osten ein gängiger Wohntypus sind.

Metalltreppen an der Außenwand führen auf Balustraden und dort über eine Laubengangerschließung zu den Wohnungen. Die Höfe bieten für eine überschaubare Gruppe einen Rückzugsbereich, der den Austritt aus der Wohnung in einen halböffentlichen Raum gewährleistet. Von dort gelangt man auf den „Dorfplatz“, an dem alle Häuser liegen. Einige der Wohnhöfe sind an einer Seite oder Ecke zum „Dorfplatz“ geöffnet. Dieser differenzierte Übergang von den privaten Räumen zu öffentlichen Bereichen wird den jeweiligen Bedürfnissen nach Privatsphäre und Gemeinschaft gerecht. Der zentrale „Dorfplatz“ mit gestalteten Außenanlagen wird von übergeordneten Gebäude der Verwaltung und Gemeinschaftseinrichtungen flankiert.

Dieses Projekt wurde im Rahmen der Werkstatt "Flucht nach Vorne" in München vorgestellt.

Fertigstellung 2014–2016
Planungszeitraum 2014/2015
Auftraggeber Senatorin für Kinder, Jugend, Frauen und Soziales, Bremen
Architekt / Planer

Architekten BDA Feldschnieders + Kister

Planungsbeteiligte G. Ungrund GmbH, Algeco GmbH
Größe / Fläche Übergangswohneinrichtungen für 50 bis 120 Bewohner
Nutzungen Wohnen
Freiraum
Stadtplanung
Planungskultur
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