Schloss in Dahme/Mark
Sichern statt sanieren
Erst Wasserburg, dann Barockschloss und Zwischennutzungen als Lazarett, Museum, Gasthaus und Schule. Ein Umbau zum Kulturhaus stoppte 1958 genau dann, als die Dächer abgedeckt sind – die Schlossruine im brandenburgischen Dahme war der Witterung ausgesetzt.
Als nach der Wende Abriss und Neubau als Klinik scheiterten, wurde man realistischer: Der vermeintliche „Schandfleck“ sollte als gesicherte Ruine zur Attraktion werden. Schäden an Mauerwerk und Gewölben wurden behoben, stählerne Treppen eingefügt und die sensibelsten Bereiche unauffällig und mit vorhandenen Ressourcen überdacht: Zum Einsatz kamen Bohlenbinder aus kommu- nalem Holzeinschlag. Dass die Ruine heute im Ortsbild wieder präsent und als Veranstaltungsort fest verankert ist, liegt an einer frühzeitigen niedrigschwelligen Kommunikation, denn der Baufortschritt konnte zum Tag des offenen Denkmals oder bei Theaterabenden erlebt werden.
Mit Dahme als Vorbild hat sich eine deutsch- polnische Arbeitsgruppe gebildet, um ähnlich pragmatische Ideen für andere Denkmale zu finden.
Rubrik | Kultur Innenentwicklung Ländliche Räume |
Region | Brandenburg |
Bauherr | Stadt Dahme/Mark |
Planung | Ingenieur |
Fertigstellung | 2005 |
Baukosten | 1,75 Mio. Euro |