Wohnraum in Halle

Mut zum Lückenschluss

© Silvio Kelz
© Silvio Kelz
© Märkplan
© Märkplan

Die zwei Häuser gehören zu den letzten Zeugen des Mittelalters in der gründerzeitlich geprägten Innenstadt von Halle (Saale), doch seit über 20 Jahren standen sie leer – eingerahmt von Baulücken und in desolatem Zustand. Trotz komplexer Besitzverhältnisse bemühte sich die Wohnungsgenossenschaft  „Bauverein Halle & Leuna“ um den Standort, denn die Nachfrage nach Wohnraum in zentraler Lage stieg. Über eine Zwangsversteigerung und den Zukauf von einer Erbengemeinschaft und von der Stadt gelang die Grundstückszusammenführung. Den 2010 folgenden Realisierungswettbewerb gewann das Büro Märkplan aus Brandenburg an der Havel. Trotz der urbanen Dichte sollten verschiedene Wohnungsangebote mit optimalen Lichtverhältnissen um einen attraktiven Innenhof entstehen. Dazu musste aber ein gründerzeitlicher Stall eines Fuhrbetriebs abgerissen werden. Weil dieser später eine Tankstelle betrieben hatte, war auch eine Altlastenentsorgung nötig.

In den Baulücken errichtete man Mehrfamilienhäuser, teilweise mit Läden im Erdgeschoss; im Hof zwei Einzelgebäude, die als Maisonetten innerstädtische Alternativen zum Einfamilienhaus darstellen. In den Altbauten entstanden mit denkmalpflegerischer Sorgfalt ebenfalls Wohnungen: Fundamente wurden erneuert, Holzbalken ersetzt und eine historische Bohlenstube bewahrt. Die nicht mehr originalen Rückseiten  erhielten Balkone.
Ein Blockheizkraftwerk  versorgt die Anlage (und ein Nachbarhaus) und liefert preisgünstigen Mieterstrom. Auch weil Wohneigentum und mietpreisgebundene Wohnungen kombiniert wurden, konnten verschiedene Zielgruppen davon überzeugt werden, die Innenstadt nicht zu verlassen oder sogar wieder zurückzukehren.

 

Fertigstellung 2017
Auftraggeber Bauverein Halle & Leuna
Architekt / Planer

Architektur
Märkplan GmbH, Brandenburg  an der Havel

Baukosten brutto 3,9 Mio. Euro
Nutzungen Arbeiten
Wohnen
Innenentwicklung
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