Stadthafen Senftenberg

Hafenanlage mit Seebrücke

Stadthafen Senftenberg © Andreas Franke
Stadthafen Senftenberg © Hanns Joosten
Stadthafen Senftenberg © Hanns Joosten
Stadthafen Senftenberg © Hanns Joosten
Bei der Entwicklung des Lausitzer Seenlandes steht die Frage im Vordergrund, wie die landschaftlichen Potenziale der neu entstehenden Gewässerlandschaft touristisch profiliert werden können. Mit dem Bau des Stadthafens Senftenberg konnte ein regionales Schlüsselprojekt im Bereich Infrastrukturmaßnahmen für die Stärkung der Beziehung zwischen Stadt und Tagebaufolgelandschaft realisiert werden. Es wurde nicht nur ein technischer Hafen mit Liegeplätzen, Slipanlage und Bootstankstelle gebaut, sondern ein neuer Zielort für die Bewohner und Besucher der Region geschaffen. Die Flutung des Senftenberger Sees erfolgte bereits in den 1960er/70er Jahren. Der umweltbelastende Tagebau wurde in eine landschaftsbezogene Wasserlage transformiert. Die Maßnahme galt als Vorzeigeprojekt der Rekultivierung in der DDR und stand am Beginn der sukzessiven Entstehung einer Erholungslandschaft in unmittelbarer Nähe zur Stadt. Mit der Entwicklungsaufgabe des Senftenberger Stadthafens stellte sich die Frage nach dem zukünftigen Verhältnis zwischen Stadt und Wasserlage. Die Herausforderung und das Anliegen der Stadt Senftenberg und der IBA See bestand darin, den Hafen als urbane Intervention und Bindeglied zwischen Stadt- und Erholungslandschaft zu entwickeln. Nach einer Realisierungszeit von vier Jahren und einjährigem Betrieb zeichnet sich ab, dass dieses Anliegen zukunftsweisend umgesetzt wurde. Wesentlicher Erfolgsfaktor war, dass das ‚technische Bauwerk‘ Hafen von Beginn an als baukulturelle Aufgabe verstanden wurde. Der Hafen sollte mehr leisten als ein reiner ‚Funktionshafen‘. Der Stadthafen verbindet heute durch mehrdimensionale Nutzungsangebote Stadt und Wasserlage. Es ist gelungen einen Ort zu schaffen, der schneller als erhofft zum urbanen Erlebnisort der Senftenberger und der Besucher der Region wurde. Darüber hinaus wurde das Infrastrukturprojekt zum neuen Wahrzeichen in einer sich stetig weiterentwickelnden Tourismusregion. Dieses Projekt wurde im Rahmen der Baukulturwerkstätten 2015 in Regensburg vorgestellt.
Fertigstellung 2013
Planungszeitraum Realisierungswettbewerb im Rahmen der IBA_see, 1. Preis 2009, Realisierung Freianlagen 2011–2012, Realisierung Ingenieurbau 2011–2013
Auftraggeber Zweckverband Lausitzer Seenland, Brandenburg
Architekt / Planer

bgmr Landschaftsarchitekten, Berlin, mit ASTOC Architects and Planners, Köln, und Ecosystem Saxonia, Dresden

Planungsbeteiligte ifb frohloff, staffa kühl ecker (Tragwerksplanung Seebrücke/Gangways); Sauerzapfe Architekten (Objektplanung Seebrücke/Gangways); AbTiWa (Objektplanung Statik Schwimmsteganlagen)
Größe / Fläche 18 ha
Baukosten brutto 11,5 Mio. €
Nutzungen Freiraum
Infrastruktur
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