Wohnungsbau Agnes-Hundoegger-Weg in Hannover

Zusammen Wohnen

© Schnepp/Renou - Berlin/Paris
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Mit dem Wohnungsbau Agnes Hundoegger-Weg wurde auf dem ehemaligen Grundstück der Gärtnerei Stange ein heterogener Stadtblock nachverdichtet. Durch die vier kompakten Baukörper können trotz hoher städtebaulicher Dichte und begrenzter Grundstücksfläche spannungsvolle und gut nutzbare Freiräume mit unterschiedlichen Qualitäten formuliert werden. Diese Räume lassen die Sonne tief ins Innere der Gebäude eindringen und schaffen vielfältige Durch- und Ausblicke.

Außerdem war die Nutzer*innen-Mischung durch den Mix von Eigentums- und Mietformen besonders. Die Verbindung von bezahlbaren Mietwohnungen (40% öffentlich gefördert, 60% für mittlere Einkommensschichten), Eigentumswohnungen und einem inklusiven, generationsübergreifendem Wohnverein bot die Möglichkeit zur Bildung eines sozial integrativ wirkenden Mikro-Quartiers, das in der Anmutung bewusst nicht zwischen Wohnverein, Wohnungseigentum und sozial-gefördertem Wohnungsbau unterscheidet.

Ein weiterer besonderer Aspekt der bereits in der Wettbewerbsauslobung formuliert wurde, ist Zukunftsoffenheit durch Schaltbarkeit und Flexibilität der Wohnungszuschnitte. Die ringförmige Grundrisstypologie um einen von oben belichteten Treppenraum mit dienender Zone aus Nebenräumen und Schächten ermöglicht flexible Wohnungsgrundrisse entlang der Fassaden.

Die vier Baukörper bilden Hausgemeinschaften mit dreizehn bis achtzehn Wohneinheiten bei insgesamt 63 Wohnungen auf vier Etagen, die allesamt den Standard KfW Effizienzhaus 55 erfüllen. Neben zwölf Eigentumswohnungen im separat platzierten südlichen Baukörper gibt es im dreiteiligen Baukörper Mietwohnungen von denen 40% als öffentlich geförderte und 60% für mittlere Einkommensschichten. Die Wohnungsgrößen reichen von Anderthalb- bis Vier-Zimmer-Wohnungen zwischen 45 und 115 m2. Einer der vier Baukörper wird vollständig von einer inklusiven Wohngruppe bewohnt.
Der intensiv rote Ziegel prägt das Ensemble und trägt maßgeblich zu dessen Ausstrahlung bei. Durch die Materialität fügt sich das Gebäudeensemble in die durch Ziegel geprägte Umgebung ein und bekundet eine Verwandtschaft mit ihr. Die Verfugung der Vormauerziegel im Rot der Ziegel stärkt den monolithischen Ausdruck der Baukörper und bringt die Texturierung der Fassaden, mit eingerückten, geschosshohen Feldern und herausgerückte Kopfsteinen, durch das mit der Sonne wandernden Schattenspielen zur Geltung.

Projektbeispiel zum Ettersburger Gespräch 2023

Landschaftsarchitekt: lad+, Hannover
Tragwerksplanung: Furche Geiger Zimmermann, Hannover
Bauleitung: b+k architekten, Hannover
Hersteller Ziegel: Deppe Backstein-Keramik GmbH

Planungszeitraum 2016-2019
Auftraggeber Theo Gerlach Wohnungsbau-Unternehmen GmbH & Co. KG, Hannover
Architekt / Planer SMAQ Architektur und Stadt GmbH, Berlin
Größe / Fläche BGF: 8.929 m² inkl. Tiefgarage
Nutzungen Wohnen
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