Ausstellung
Ruhr Ding: Schlaf
Zwischen Acht-Stunden-Schlafrhythmus, flexibilisierten Arbeitszeiten, innerer Uhr und dem gesellschaftlichen Druck immer verfügbar, produktiv und wach zu sein, stellt der Schlaf als Phase des Nicht-Produktiv-Seins und des Nicht-Konsumierens einen fast schon widerständigen Zustand dar. Zugleich wird selbst der ruhende Körper digital vermessen und durch zahlreiche Erfindungen optimiert, um noch besser und erholsamer zu schlafen. Schlaflose Nächte stehen kreativer Ausgeschlafenheit gegenüber, traumhafte Fantasiewelten wechseln sich ab mit real gewordenen Albtraumszenarien. So facettenreich der Schlafbegriff, so auch die künstlerische Auseinandersetzung damit. Beim Ruhr Ding: Schlaf 2023 wird diese in zahlreichen Projekten im südlichen Ruhrgebiet zu erleben sein, schon jetzt stimmt der monatliche Wandersalon mit Gesprächsrunden und Lesungen von Künstler*innen und Expert*innen auf das Thema Schlaf ein.
Das Ruhr Ding: Schlaf bildet den Abschluss einer Ausstellungstrilogie, mit der Urbane Künste Ruhr unter der künstlerischen Leitung von Britta Peters durch das Ruhrgebiet wandert. Nach dem Ruhr Ding: Territorien 2019 und dem Ruhr Ding: Klima 2021 findet die dezentrale Ausstellung 2023 in Mülheim an der Ruhr, Essen, Witten und Gelsenkirchen statt und bewegt sich innerhalb der Industriegeschichte des Ruhrgebiets damit zurück zu den Anfängen des Bergbaus. Das dritte Ruhr Ding verschiebt den Blick von den Fragen nach Umwelt und Umgebung auf den menschlichen Körper selbst und sein Bedürfnis nach Schlaf als einer universellen Gemeinsamkeit. Mit den Mitteln der Kunst wird unser Verhältnis zum Körper und zur Zeit reflektiert und unmittelbar die Frage gestellt: Wie wollen wir leben?
Mit Beiträgen von: Wojciech Bąkowski, Maximiliane Baumgartner, Guy Dermosessian, God's Entertainment, Michel Gondry, Katarina Jazbec, Nadia Kaabi-Linke, Stephanie Lüning, Melanie Manchot, Nik Nowak, Yuri Pattison, Joanna Piotrowska, Kameelah Janan Rasheed, Alicja Rogalska, Nora Turato, Viron Erol Vert und The Wig.