Ausstellung

Ngozi Ajah Schommers »I'm sorry, I can't help you.«

Foto: Deutscher Künstlerbund e.V

Ngozi Ajah Schommers erhielt in diesem Jahr den mit 25.000 Euro dotierten, von der Jury der Stiftung Kunstfonds seit 1999 alljährlich vergebenen »HAP Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst« für ihre herausragende künstlerische Leistung. Die Künstlerin, die sich zwischen den Kulturen Europas und Afrikas bewegt, beschäftigt sich in ihrem vielschichtigen Werk mit Themen wie Identität, Erinnerungskultur, Gleichberechtigung und Kolonialismus. Ihre kulturelle Vielseitigkeit und persönlichen Erfahrungen prägen ihr Schaffen und verleihen ihm eine besondere Tiefe.


In ihrer Einzelausstellung »I'm sorry, I can't help you.«, die anlässlich der Preisverleihung im Deutschen Künstlerbund gezeigt wird, präsentiert die 26. Preisträgerin ihre neue medienübergreifende Werkgruppe, die Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Installationen von beeindruckender Materialvielfalt umfasst.

Ausgehend von eigenen und den Erfahrungen anderer Frauen rückt Ajah Schommers eine kaum beachtete Problematik ins Blickfeld: die Herausforderungen, denen afrikanische und schwarze Frauen im deutschen Gesundheitssystem begegnen. Ihre Arbeiten thematisieren implizit Vorurteile, die in der medizinischen Versorgung bestehen, und die oft unzureichende Berücksichtigung der Beschwerden und Leiden dieser Frauen.

Ein zentrales Thema von Ajah Schommers’ künstlerischer Praxis ist »Care« – Fürsorge, Pflege und Sorgfalt –, das sie aus einer weiblichen Perspektive beleuchtet. Dieses Thema, geprägt von persönlichen Erfahrungen, verwandelt sich in ihrer Arbeit in etwas Universelles. Obwohl ihre Kunst nicht unmittelbar mit aktivistischem Handeln verbunden ist, wird das Persönliche in ihrem Werk politisch – eine Stimme für all jene, die bisher oft ungehört blieben.


Besonders prägend für Ajah Schommers’ Schaffen ist die Entscheidung, aufgrund einer Terpentin-Allergie mit Papierkonfetti zu arbeiten. Dieses hat sich als zentrales Material ihrer Arbeit etabliert und ist Ausdruck einer kreativen Befreiung von persönlicher Einschränkung. Indem die Künstlerin Konfetti aus recyceltem Material verwendet, erweitert sie zugleich das Thema der Fürsorge: die behutsame Wiederverwendung von Materialien steht in Analogie zum sorgsamen Umgang mit Menschen und Gemeinschaften.

Ausstellung

Termin

13.12.2024, 14.21 Uhr – 21.03.2025, 18.21 Uhr

Ort

Deutscher Künstlerverband
Markgrafenstr. 67
10969 Berlin

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