Gesprächsrunde
Ist die Stadt für alle da? Soziale Randgruppen im öffentlichen Raum
Stadtgespräche
mit Prof. Dr. Thorsten Scheer
Das Baukulturforum des BDA Düsseldorf im Stadtmuseum ist eine seit Langem etablierte Veranstaltung des anregenden Austauschs über Themen der Architektur. Als Nachfolger des Schweizer Architekten und Städtebauers Prof. Peter Degen, konnte der BDA Düsseldorf im vergangenen Jahr den Kunsthistoriker und Ausstellungsmacher Prof. Dr. Thorsten Scheer gewinnen. Mit diesem Wechsel der Akteure wurde gleichzeitig ein neues Veranstaltungsformat etabliert: Das Baukulturforum findet seitdem in der Form eines Architekturtalks statt. Die Gesprächsrunden bilden das Feld der Architektur in einer großen Breite ab und behandeln neben aktuellen Fragen der Architektur und des Städtebaus auch benachbarte Themen mit Bezug zur Baukultur. Und die Düsseldorfer Tages(bau)politik kommt auch nicht zu kurz.
IST DIE STADT FÜR ALLE DA? SOZIALE RANDGRUPPEN IM ÖFFENTLICHEN RAUM
Die meisten Menschen wünschen sich die Stadt als angenehmen Aufenthalts- oder zumindest ungestörten Durchgangsort. Sie wird von der Außengastronomie genutzt, mitunter und deutlich seltener als Ort sozialer Begegnung oder schlicht als Verkehrsraum. Gleichzeitig berichten die Medien häufig von sozialen Randgruppen in den Metropolen, die die Stadt als Wohn- und Lebensort nutzen. Obdachlosigkeit, Drogenkonsum, Kriminalität sind Begriffe, die einen Problembestand kennzeichnen für den die meisten Städte bisher keine befrie- digende Lösung gefunden haben. Wie geht man mit den womöglich berechtigten, vor allem aber als Realität nicht zu ignorierenden Aneignungsprozessen um? Wie verstehen Hilfsorganisation und Unterstützer das Phänomen? Gehört die Stadt allen oder nur der Mehrheitsgesellschaft?