Baukulturwerkstatt in Bonn 2025
Gemeinwohl gestalten
In Kooperation mit der Montag Stiftung Urbane Räume und der Open Embassy | doing democracy veranstaltet die Bundesstiftung Baukultur die Baukulturwerkstatt „Gemeinwohl gestalten“ in Bonn.
Eine Demokratie braucht Räume, in denen Menschen sich offen begegnen können. Gesellschaftliche Werte und Ziele können nicht nur durch Schrift und Wort, sondern gerade auch durch räumliche Situationen transportiert und erlebt werden.
Wie sehen die Orte aus, in denen wir uns bewegen und uns begegnen, gemeinsam für etwas einsetzen oder gegen etwas demonstrieren, miteinander leben und an Vergangenes erinnern? Gemeinwohlorientierte Projekte zeichnen sich durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an zivilgesellschaftlichem Engagement aus, der allerdings nicht immer mit ästhetischer Qualität einhergeht. Doch was könnte mehr eine gute Gestaltung verdienen als unser aller gemeinsames Wohl?
In einer offenen Dialogrunde zwischen regionalen und überregionalen Akteuren und Akteurinnen aus Verwaltung, Projektentwicklung, Planung und Lehre soll die Bedeutung guter Gestaltung für eine gemeinwohlorientierte Baukultur im Austausch mit dem Publikum diskutiert werden.
Die Baukulturwerkstätten sind das zentrale Veranstaltungsformat der Bundesstiftung. Mit Impulsvorträgen, beispielgebenden Projekten und Diskussionen bietet die Stiftung eine Plattform, auf der übertragbare Lösungsansätze vermittelt und diskutiert werden. Die Baukulturwerkstätten 2025 finden in Bezug auf den Baukulturbericht 2026/27 statt.
Ort: Open Embassy l doing democracy, Martin-Luther-King-Str. 12, Bonn
Zugang über den Parkplatz der Bonn International School oder über den Rhein-Radweg
Parkmöglichkeiten: Martin-Luther-King-Strasse und Kennedyallee. (Bitte nicht auf dem privaten Parkplatz der Bonn International School parken.)
ÖPNV: vom Bonner Hauptbahnhof mit dem Bus 611 bis zum Halt Kanalstraße (400m Fußweg) bzw. mit dem Bus 610 bis Giselherstraße (ca. 1 km Fußweg) oder der Stadtbahn 66 und dem Bus 631 bis zum Halt Kennedyallee (auch ca. 1 km Fußweg).
Bitte beachten Sie, dass der Ort nicht barrierefrei ist, da es sich um eine Ruine handelt. Das Betreten erfolgt auf eigene Gefahr.
Programm
Ort: Open Embassy l doing democracy, Martin-Luther-King-Str. 12, Bonn
Zugang über den Parkplatz der Bonn International School oder über den Rhein-Radweg
Parkmöglichkeiten: Martin-Luther-King-Strasse und Kennedyallee. (Bitte nicht auf dem privaten Parkplatz der Bonn International School parken.)
ÖPNV: vom Bonner Hauptbahnhof mit dem Bus 611 bis zum Halt Kanalstraße (400m Fußweg) bzw. mit dem Bus 610 bis Giselherstraße (ca. 1 km Fußweg) oder der Stadtbahn 66 und dem Bus 631 bis zum Halt Kennedyallee (auch ca. 1 km Fußweg).
Bitte beachten Sie, dass der Ort nicht barrierefrei ist, da es sich um eine Ruine handelt. Das Betreten erfolgt auf eigene Gefahr.
Moderation: Inga Glander, Projektleiterin Baukulturbericht, Bundesstiftung Baukultur
| 9 Uhr | Eintreffen am Veranstaltungsort |
| 9.30 Uhr | Begrüßung und Auftakt Baukulturwerkstatt
Begrüßung
Begrüßung und Impuls „Gemeinwohl bauen“ |
| 10 Uhr | Neun Impulse für die Werkstatttische Werkstatttisch 1: Orte der Demokratie Architektur ist - natürlich nicht unpolitisch Prof. Dr. Volkwin Marg, gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg Lernorte für die Gesellschaft- Bildungszentrum Mitteldeutschland Eilika von Anhalt, hallo–GUT GmbH, Berlin Demokratie gestalten Lars-Christian Uhlig, Leiter Referat Qualität im Städtebau, Investive Projekte, BBSR, Bonn Anca-Maria Carstean, Referat Qualität im Städtebau, Investive Projekte, BBSR, Bonn Werkstatttisch 2: Gemeinschaft bauen Planungs- und Qualitätskompass für die Gestaltung von Krankenhäusern Prof. Stephan Wehrig, Gesundheitsbauten, Entwerfen und Konstruieren, Technische Hochschule Lübeck Franklin Village Mannheim Jürgen Bartenschlag, Partner und Mitgesellschafter, sauerbruch hutton, Berlin Kirchenumbau: Malteser Campus, Hamburg Heike Hillebrand, Leitung Bereich Entwurf und Wettbewerbe, LH Architekten, Hamburg Werkstatttisch 3: Praxis der Zusammenarbeit Utopiastadt Wuppertal Christian Hampe, Geschäftsführung, Utopiastadt gemeinnützige GmbH, Wuppertal Netzwerk Zukunftsorte Julia Paaß, Vorstand & Geschäftsführung, Netzwerk Zukunftsorte e.V., Prötzel Prozessarchitektur: Gemeinwohl gemeinsam gestalten. Prof. Dr. Florian Kluge, Dekan des Fachbereichs Architektur, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter/ nonconform |
| 11 Uhr | Diskussion an den Werkstatttischen |
| 13 Uhr | Mittagspause |
| 14 Uhr | Ergebnisse der Werkstatttische im Plenum |
| 14.45 Uhr | Fazit Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender, Bundesstiftung Baukultur |
| 15 Uhr | Kaffee zum Ausklang |
| 15.30 Uhr | Ende der Veranstaltung |
Dokumentation
Baukulturwerkstatt: Gemeinwohl gestalten
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
Prof. Stephan Wehrig, Gesundheitsbauten, Entwerfen und Konstruieren, Technische Hochschule Lübeck
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
Prof. Dr. Florian Kluge, Dekan des Fachbereichs Architektur, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter/ nonconform
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
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© Kristin Baumert
Heike Hillebrand, Leitung Bereich Entwurf und Wettbewerbe, LH Architekten, Hamburg
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Gregor Semmler
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
© Kristin Baumert
In der Open Embassy in Bonn diskutierten regionale und überregionale Akteure und Akteurinnen aus Verwaltung, Projektentwicklung, Planung und Lehre im Austausch mit dem Publikum die Bedeutung guter Gestaltung für eine gemeinwohlorientierte Baukultur.
Die Open Embassy entsteht derzeit im ehemaligen Amerikanischen Club in Bonn und bietet künftig einen offenen Experimentierraum für Begegnung, Mitgestaltung und das Erleben und Erproben von demokratischen Prozessen – nach dem Prinzip „doing democracy“. Damit war der ehemalige Club fast schon prädestiniert, um der Frage nachzugehen, wie sich Gemeinwohl gestalten lässt. Denn eine Demokratie braucht Räume, in denen sich Menschen offen begegnen können, gesellschaftliche Werte und Ziele werden gerade auch durch räumliche Situationen transportiert und erlebt.
Für diese Baukulturwerkstatt arbeitete die Bundesstiftung Baukultur mit der Montag Stiftung Urbane Räume und der Open Embassy | doing democracy in Bonn zusammen.
Nach einer kurzen Einführung ins Thema von Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, nahm uns Sabine Milowan, Geschäftsführerin der Open Embassy gGmbH und Leiterin der Denkwerkstatt der Montag Stiftung, Bonn, mit auf eine Zeitreise zu der anfänglichen Nutzung des Gebäudes. Der „American Embassy Club" stand im damaligen Bonner Regierungsviertel für die demokratische Entwicklung der jungen Bundesrepublik. Nach jahrzehntelangem Leerstand soll das Gebäude nun wieder ein Ort der Begegnung und des Austausch werden, um gesellschaftliche Teilhabe konkret zu leben und unsere demokratische Gemeinschaft lösungsorientiert und experimentell weiterzubringen. Das Thema „Gemeinwohl bauen“ stellte Stefan Anspach, Vorstand, Montag Stiftung Urbane Räume, Bonn in seiner Begrüßung und dem Impulsvortrag in einen größeren Kontext. Am Beispiel des BOB Campus in Wuppertal, erläuterte er das Konzept des gemeinwohlorientierten Bauens der Montag Stiftung. Erst kürzlich ist dazu eine Publikation erschienen, die die Bau- und Gestaltungsprozesse in den Blick nimmt und zum Nachahmen einlädt.
Orte der Demokratie – Gemeinschaft bauen – Praxis der Zusammenarbeit
Zu den drei Werkstatttischen gab es zunächst verschiedene Impulse, die dann an den Tischen mit den Teilnehmenden vertieft und diskutiert wurden. Wie sich Demokratie gestalten lässt, erläuterten Lars-Christian Uhlig, Leiter Referat Qualität im Städtebau, Investive Projekte, BBSR, Bonn, und Anca-Maria Carstean, Referat Qualität im Städtebau, Investive Projekte, BBSR, Bonn, in ihrem Vortrag.
Sehr konkret wurde es in den Impulsvorträgen zum Thema „Gemeinschaft bauen“. Prof. Stephan Wehrig, Gesundheitsbauten, Entwerfen und Konstruieren, Technische Hochschule Lübeck stellte den Planungs- und Qualitätskompass für die Gestaltung von Krankenhäusern vor. Jürgen Bartenschlag, Partner und Mitgesellschafter, sauerbruch hutton, Berlin, präsentierte das Franklin Village Mannheim und Heike Hillebrand, Leitung Bereich Entwurf und Wettbewerbe, LH Architekten, Hamburg, stellte den Kirchenumbau für den neuen Malteser Campus in Hamburg vor.
Für den dritten Werkstatttisch lieferten Christian Hampe, Geschäftsführung, Utopiastadt gemeinnützige GmbH, Wuppertal, Julia Paaß, Vorstand & Geschäftsführung, Netzwerk Zukunftsorte e.V., Prötzel und Prof. Dr. Florian Kluge, Dekan des Fachbereichs Architektur, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter/ nonconform Impulse, die im nach der Mittagspause diskutiert wurden.
Die Ergebnisse der Baukulturwerkstatt, die auch in die Arbeit des neuen Baukulturbericht einfließen, fasste Reiner Nagel am Ende stichpunktartig zusammen:
- Demokratie bauen: Zugänglichkeit – Transparenz – Offenheit – hohe Flexibilität
- Zusammenarbeit gestaltet beides: Wege und Ziele
- Passende Projektgröße – kleine Projekte leichter machbar und häufig wirksamer als große Vorhaben
- Der Ort ist schon da – Unfertigkeit eines Ortes – Goldene Energie beflügelt Gemeinwohlprojekte
- „Eigentum kollektiv gedacht“; Teilhabe und Besitz sind wichtiger als Eigentum
- Zentral sind Finanzierungsfragen, Nutzungen, Trägerstruktur: Kostengruppe 1 und 8 schaffen Handlungsspielräume
- Phase 10 von Anfang an mitdenken
- Ehrenamt – Eigenleistungen – Selbstbauen: passende Förderstrukturen für Hauptamt und Hilfe
- Initiativen mit Vertrauensvorschuss ausstatten (DNA der Baukultur)
- Selbstbewussteres Auftreten angemessen: Referenzen, ESG, Preisverfahren
- Operative Unterstützungsstrukturen schaffen, z.B. Gemeinwohlagenturen