Handlungsempfehlungen

Fazit

Der Baukulturbericht wendet sich mit Handlungsempfehlungen an alle Akteure des Planens und Bauens, um Defizite zu beheben und erkannte Potenziale optimal zu nutzen. Neben allgemeinen Handlungsempfehlungen werden im Einzelnen die öffentliche Hand – also Bund, Länder und Kommunen –, private Bauherren und die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie Kammern und Verbände angesprochen. Auch die Bundesstiftung Baukultur und Baukulturinitiativen sind beauftragt, das Netzwerk konsequent auszubauen und damit die Baukultur zu stärken.

Allgemeine Handlungsempfehlungen

Neuer Umgang mit Planungs- und Baukultur

  • Verwaltungen und Projektstrukturen ressortübergreifend ausrichten
  • Etablierung einer „Phase Null“ und Stärkung der Grundlagenermittlung im Planungsprozess
  • Gestaltungswettbewerbe bei der Ausschreibung von Planungs- und Bauleistungen regelmäßig durchführen
  • Reflexion von Planungsprozessen als „Phase Zehn“ zur Qualitätssicherung einführen

Vorbildfunktion

  • Öffentliche und private Bauvorhaben gestalterisch und funktional zukunftsweisend ausrichten
  • Integrierte Planungen bei Verkehrsbauvorhaben unter stärkerer Berücksichtigung baukultureller und gestalterischer Belange betreiben
  • Hohe Gestaltungs- und Prozessanforderungen auch bei Bauten der technischen Infrastruktur entwickeln
  • Die großen räumlichen und baulichen Konsequenzen der Energiewende gestalterisch lösen

Förderung und Vermittlung von Baukultur

  • Bewahrung und Pflege des baukulturellen Erbes betonen
  • Stärkung von Standorten durch die Identifizierung, Förderung und Vermittlung der regionalen Identität
  • Bei Auftrags- und Grundstücksvergaben baukulturelle Kriterien einbeziehen
  • Vergabe von Preisen und Plaketten zur Motivation privater und öffentlicher Bauherren ausbauen

     

Handlungsempfehlungen an einzelne Akteure der Baukultur

Die öffentliche Hand: Bund

  • Stärkere Beachtung von baukulturellen Kriterien bei Förderinstrumenten wie der Städtebauförderung
  • Experimentierklauseln als Bestandteil von Förderprogrammen, um Kommunen in baukulturellen Belangen zu unterstützen
  • Anerkennung der Gemeinnützigkeit von Baukultur

Die öffentliche Hand: Länder

  • Pflege des baukulturellen Erbes stärker thematisieren
  • Förderung und Verbesserung der baukulturellen Bildung
  • Förderung und Verbesserung der baukulturellen Aus- und Weiterbildung aller am Baugeschehen Beteiligten

Die öffentliche Hand: Kommunen

  • Stärkung der Kooperation mit Akteuren vor Ort
  • Angebote der Kommunikation und Partizipation projekt- und nutzerbezogen entwickeln und etablieren
  • Die quartiersbezogene Planungsebene und den Sozialraum stärken
  • Einrichtung von Gestaltungsbeiräten zur Qualitätssicherung

Private Bauherren, Wohnungs- und Immobilienwirtschaft

  • „Werterhalt durch Baukultur“ mitdenken bei Sanierung, Um- und Neubau
  • Baukultur als Leitbild der Corporate Responsibility und Durchführung von Gestaltungswettbewerben bei Planungs- und Bauvorhaben

Kammern und Verbände

  • Baukulturelle Diskussion vor Ort anregen
  • Berater und Spezialisten ausbilden und anbieten
  • Leitlinien für eine gute Planungspraxis entwickeln
  • Kooperationsangebote zur baukulturellen Bildung und Vermittlung ausbauen

Bundesstiftung Baukultur und Baukulturinitiativen

  • Künftig regelmäßig Baukulturberichte vorlegen
  • Die Bundesstiftung Baukultur stärken
  • Das Netzwerk von Baukulturinitiativen ausbauen
Nach oben