Nachruf auf Karl Ganser
15.9.1937 - 21.4.2022
Prof. Dr. Karl Ganser hat sich mit seinem jahrzehntelangen Einsatz um die Baukultur verdient gemacht, nun ist er am 21.4.2022 verstorben. Mit ihm verliert die Baukultur in Deutschland eine Schlüsselfigur: Er hat die Bundesstiftung Baukultur maßgeblich auf den Weg gebracht, ihren Förderverein bis 2003 geleitet und damit den ersten inhaltlichen Kurs gesetzt. Karl Ganser hat die Zielsetzungen und Schwerpunkte mit erarbeitet, die Anfangsphase der Bundesstiftung geprägt und ihre Arbeit kontinuierlich beratend begleitet.
In der Fachwelt bekannt wurde Karl Ganser vor allem durch sein Engagement für die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park, die er als Geschäftsführer von 1989 bis 1999 leitete. Nach dem Prinzip „Wandel ohne Wachstum“ setzte er sich besonders für die nachhaltige Umwandlung der alten Industrieareale und die behutsame Wiedergewinnung der Landschaft im Emscherraum ein, die auch heute noch Wirkung zeigen. Nachhaltigkeit, Respekt vor der Geschichte und regionale Identität: Mit dieser Haltung setzte er nicht nur im Ruhrgebiet, sondern bundesweit wertvolle Impulse und Maßstäbe für das Gelingen von Baukultur.
In der kommenden Woche tagt der Konvent der Baukultur in Potsdam. Auch die Zusammenkunft des Konvents, der erstmals 2003 in Bonn tagte, ist eine Idee, die auf Karl Ganser zurückgeht. Wir, der Vorstand und das Team der Bundesstiftung Baukultur und ihres Fördervereins, werden ihn als konstruktiv streitbaren Ideengeber sehr vermissen.