Vielfalt in der Einheit

Stadtquartier Welfenhöfe, München

© Walter Mair
© Walter Mair
© Walter Mair
© Walter Mair
© Walter Mair
© Walter Mair
© Walter Mair
© Walter Mair
© Walter Mair
© Walter Mair
© Walter Mair
© Walter Mair
© Antje Hanebeck
© Antje Hanebeck
© Florian Holzherr

Das Stadtquartier an der Welfenstraße steht auf einem der letzten unbebauten innerstädtischen Grundstücke in München. Das Areal schließt ein Quartier ab, das auf dem Staffelbauplan Theodor Fischers von 1896 errichtet wurde. Der städtebauliche Ansatz von 03 Architekten antwortet auf den Kontext mit der Großform des städtischen Blocks, dessen Bautypus sich in der Tradition des Münchner Wohnungsbaus der 20er Jahre (Borstei 1924-29) versteht.
Der fünf- bis siebengeschossige Komplex gruppiert sich um fünf Höfe und setzt die Blockrandbebauung der Münchner Innenstadt fort. Der gesamte Block wurde in einzelnen Bauabschnitten von vier Architekturbüros und zwei Bauherren geplant und realisiert. Mit der volumetrischen Bearbeitung des Baukörpers sowie rhythmisch angeordneten Faltungen und Abstufungen im Außenputz orientieren sich die Architekten an den umliegenden Gründerzeitbauten.
Die Fassaden des gesamten Blocks begreifen die Architekten als Teil des öffentlichen Raumes der Stadt. Gleichzeitig sind es jene Flächen, an denen die unterschiedlichen architektonischen Handschriften der vier Architekten unmittelbar nebeneinander sichtbar werden. Die Fassaden bilden in ihrer plastischen Ausformulierung das „Relief der Stadt“ ab und beziehen sich auf die gründerzeitliche Putzfassadentradition Münchens.
Durch das Motiv des Fassadenreliefs fügen sich die Einzelarchitekturen zur angestrebten Großform des städtischen Blocks zusammen. Die nutzungs- und wohnungstypologische Vielfalt von 480 Eigentums- und Mietwohneinheiten im freifinanzierten und geförderten Wohnungsbau, zwei integrierte Kindertageseinrichtungen, 10.000 qm Gewerbefläche für Büros und 2000 qm Einzelhandelsfläche ermöglichen und fördern eine hohe gesellschaftlich-soziale Durchmischung der Bewohnerschaft.
Der Supermarkt mit Bäckerei, der Drogeriemarkt, die Kindertagesstätte sowie das Eiscafé am Tassiloplatz belegen und beleben die Sockelzone an städtebaulich relevanten Stellen des Blocks. Die Vor- und Rücksprünge des Baukörpers bilden platzartige Aufweitungen im Straßenraum aus, die zum Verweilen und Begegnen einladen. Die fünf Höfe, als Erholungs- und Begegnungsorte ausgebildet, sowie deren durchlässiges Wegenetz verweben sich untereinander und mit dem angrenzenden Quartier.
Der Stadtbaustein versteht sich als eine Untersuchung darüber, wie innerhalb der Rahmenbedingungen des aktuellen Wohnungsbaus Städtebau im klassischen Sinne möglich ist. Ein Städtebau, der einen zusammenhängenden Stadtraum mit nachhaltigen, räumlichen und gestalterischen Qualitäten schafft.

Fertigstellung 2012
Planungszeitraum 2009-2010
Auftraggeber Bayerische Hausbau International GmbH, GBW Regerhof AG
Architekt / Planer

03 Architekten, München (Peter Ebner, Stefan Forster); Hild und K Architekten, München

Planungsbeteiligte WGF; studio B Landschaftsarchitektur
Baukosten brutto Bauabschnitt Tassilohof (03 Architekten GmbH): 300er Kosten: 13.400.000 EUR; 400er Kosten: 4.880.000 EUR; Bauabschnitt Regerhof (03 Architekten GmbH): 300er Kosten: 10.935.000 EUR; 400er Kosten: 3.400.000 EUR
Nutzungen Wohnen

Dokumentation

Nach oben