Coppenrath Innovation Centre und Lok-Viertel Osnabrück
Zukunftsweisende Bauvorhaben durch Kooperation
© HGEsch Photography
Lok-Viertel
Das neue Lok-Viertel in Osnabrück mit dem Coppenrath Innovation Centre steht als ein lebendiges Beispiel dafür, dass große und zukunftsweisende Bauvorhaben nur durch Kooperation verschiedener Akteure gelingen können. Auf dem ehemaligen, 22 ha großen, Gelände eines alten Güterbahnhofs im Zentrum Osnabrücks, entsteht in den kommenden Jahren das neue Lok-Viertel. Ziel des Vorhabens ist es, ein zukunftsfähiges Quartier zu gestalten, das urbane Formen von Arbeiten, Wohnen und gewerblicher Nutzung integriert. Ein essenzieller Ansatz des Projektes ist eine kollaborative Herangehensweise, die für ein divers genutztes und gemeinschaftsförderndes Stadtviertel sorgen soll. Hierfür wurde ein sozialer Masterplan entworfen, der in einer engen Zusammenarbeit aus Stadt, Vorhabenträger und Sozialwirtschaft entstanden ist und sich kontinuierlich weiterentwickelt. In einer Serie aus Workshops wurden die zentralen Punkte des Masterplans identifiziert. Für die Planung und Umgestaltung des ehemaligen Güterbahnhofes haben die Stadt Osnabrück, die Lok-Viertel-OS GmbH und der LOK-IN e.V. gemeinsam einen Masterplan vorgelegt.
Ringlokschuppen
Als Eingangsgebäude des neuen Viertels dient ein denkmalgeschützter Ringlokschuppen aus dem Jahr 1913. Dieses zentrale, architektonische und identitätsstiftende Element war kein rein gestalterisches oder technisches Projekt. Das gemeinschaftliche Vorhaben war von Anfang an auf Zusammenarbeit ausgelegt. Über mehrere Jahre hinweg arbeiteten unter anderem Architektinnen und Architekten, Denkmalpflege, (bevorzugt) lokale Handwerksbetriebe, wissenschaftliche Einrichtungen und die Stadt Osnabrück Hand in Hand. Nur so konnte der Spagat, zwischen dem Erhalt historischer Bausubstanz und den Anforderungen an moderne, flexible Räume, erfolgreich gemeistert werden. Wo ursprünglich zwei Drehscheiben und bis zu 34 Loks Platz fanden, stehen heute ein- oder zweigeschossige Holz-Raumboxen, die neue Arbeitsräume schaffen. Die Open-Space-Bereiche, die sich um die Boxen ergeben, dienen als Multifunktions- und Gemeinschaftsflächen. So wurde in einem sensiblen Dialog zwischen Vergangenheit und Zukunft ein Ort geschaffen, der die architektonische Geschichte des Ortes respektiert und gleichzeitig Raum für Fortschritt in den ehemaligen Raumlokschuppen bietet.
Coppenrath Innovation Centre
Heute finden unter anderem Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Start-ups und die Universität Osnabrück eine neue, gemeinsame Heimat im CIC. Dieses Miteinander verschiedener Nutzergruppen und die teilweise doch unterschiedlichen Anforderungen an das Raumprogramm erforderten intensive, konzeptionelle Abstimmungen und eine gemeinsame Vision für das, was dieser Ort leisten soll: die Förderung von Innovation im Schnittfeld zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Im Sinne einer flexiblen Nachnutzung wurden die Räume so gestaltet, dass diese durch Modulbauten jederzeit wieder verkleinert oder ergänzt werden können. Auch die Umsetzung nachhaltiger Bau- und Energiekonzepte, wie eine optimierte Nachtlüftungsanlage und passive Kühlung, war nur möglich, weil politische Unterstützung, planerisches Fachwissen und unternehmerisches Engagement zusammentrafen.
Das Lok-Viertel mit dem Coppenrath Innovation Centre ist ein Symbol für eine neue Kultur des Zusammenarbeitens – offen, vernetzt, interdisziplinär und zukunftsgerichtet.
Projektbeispiel zum Ettersburger Gespräch 2025
| Rubrik | Arbeiten Kultur Infrastruktur Working |
| Region | Niedersachsen |
| Standort | Osnabrück |
| Bauherr | Lok-Viertel-OS Gmbh & Ringlokschuppen Osnabrück GmbH |
| Planung | Venus Architekten in Kooperation mit Karres en Brands und Greenbox Architekten |
| Projektbeteiligte | Lok-Viertel Coppenrath Innovation Centre |
| Planungszeitraum | CIC: 2019 - 2024, Lok-Viertel: 2021 - 2025 |
| Größe / Fläche | Lok-Viertel: 22 ha Konversionsfläche, 312.00 m² Bruttogeschossfläche Coppenrath Innovation Centre: 9.400 m² Bruttogeschossfläche |