München

Gasteig HP8

© HG Esch

Der Gasteig München führt als größtes Kulturzentrum Europas bedeutende Kultur- und Bildungsinstitutionen unter einem Dach zusammen. Nach 40 Jahren soll der Komplex generalsaniert werden. Für den Zeitraum der Sanierung wurde ein Areal der Stadtwerke München in Sendling als Interimsquartier entwickelt. Hauptziel war es, die Marke „Gasteig“ am Interimsstandort zu erhalten. Dies erforderte die Unterbringung möglichst vieler kultureller Nutzungen am gleichen Ort. Für die Philharmonie entstand südlich eines denkmalgeschützten Bestandsgebäudes, der sogenannten „Halle E“, ein modularer Neubau mit einem Konzertsaal, die Isarphilharmonie.

In nur eineinhalb Jahren Bauzeit und unter Einhaltung des Budgets von rund 40 Millionen Euro ist der Konzertsaal in Holzmodulbauweise mit rund 1.900 Sitzplätzen fertiggestellt worden. Zusammen mit der denkmalgerecht sanierten, ehemaligen Trafohalle (Halle E) bildet er nun das Herzstück des Gasteig HP8.

Die umgenutzte Halle E dient sowohl als Foyer für den Konzertsaal als auch für verschiedene gemeinschaftliche Nutzungen. Mit ihrer Aktivierung für das Kulturzentrum ist ein neuer ganztägig belebter, öffentlicher Ort am Isarufer entstanden. Neben den Funktionen für die Isarphilharmonie ergänzen ein Standort der Münchner Stadtbibliothek, Räume der Kulturvermittlung sowie Gastronomie das Raumprogramm.

Der Neubau für die Isarphilharmonie setzt sich aus zwei konstruktiv getrennten Systemen zusammen, wobei das Herzstück der 60.000 m3 große, dunkel gehaltene Konzertsaal in Holzmodulbauweise ist. Der Konzertbau vereint in seiner Bauweise unterschiedlichste Anforderungen: Er lässt sich leicht zurückbauen und bietet zugleich höchste Klangqualität und viel Komfort. Für die Planung bedeutete das, besonders sorgfältig zu priorisieren. So wurde für die Rohbaukonstruktion möglichst wenig Beton verwendet. Stattdessen bilden die Module aus bis zu 32 Zentimeter starkem Brettsperrholz den modernen Konzertsaal innerhalb einer Stahlkonstruktion. Die Herstellung der Holzmodule parallel zur Montage der Stahlkonstruktion ermöglichte die Einhaltung der kurzen Bauzeit von nur 18 Monaten, welche ebenso eine besondere Herausforderung darstellte wie die sehr beengten Platzverhältnisse bei der Montage im Interimsquartier.

Projektbeispiel zum Ettersburger Gespräch 2024

Rubrik Kultur
Region Bayern
Standort München
Bauherr Gasteig München GmbH, München
Planung

gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Berlin

Projektbeteiligte

Generalübernehmer: Nüssli (Schweiz) AG, Hüttwilen

Tragwerksplanung: schlaich bergermann partner sbp se

Fertigstellung 2021
Planungszeitraum 2019-2021
Größe / Fläche BGF Philharmonie
7.400 m2
BGF Halle E
8.440 m2
Baukosten 40 Mio. €
Nach oben